International
Frankreich

Gewalt in Calais –Innenminister beklagt nie gekanntes Ausmass

epa06490611 A group of migrants carrying sticks during clashes near the ferry port in Calais, northern France, 01 February 2018. Four migrants have been shot and seriously inrured in Calais in a confr ...
Bild: EPA/VOIX DU NORD / MAXPPP

Gewalt in Calais –Innenminister beklagt nie gekanntes Ausmass 

02.02.2018, 12:5202.02.2018, 13:31
Mehr «International»

Nach schweren Auseinandersetzungen zwischen Migranten in Calais hat Frankreichs Innenminister Gérard Collomb ein nie gekanntes Ausmass der Gewalt beklagt. Die Situation für die Einwohner der Hafenstadt am Ärmelkanal sei unerträglich, sagte Collomb am Freitag.

«Wir können nicht das Recht des Stärkeren in unserem Land herrschen lassen», sagte Collomb. Er war nach den Zusammenstössen am Donnerstag nach Calais gereist.

Bei mehreren Auseinandersetzungen zwischen afrikanischen und afghanischen Migranten waren rund 20 Menschen verletzt worden. Vier Migranten schwebten nach Schussverletzungen in Lebensgefahr.

Das Innenministerium hatte mitgeteilt, dass vermutlich ein Afghane auf eine Gruppe Eritreer geschossen habe. Wie es zu den Auseinandersetzungen kam, ist noch offen.

François Guennoc von der Hilfsorganisation Auberge des Migrants verwies im Sender BFMTV darauf, dass afghanische Schleuser in Calais versuchen, für die Migranten wichtige Orte zu kontrollieren.

In Calais sammeln sich seit Jahren Migranten, die illegal nach Grossbritannien gelangen wollen. Der Staat hatte im Oktober 2016 ein riesiges inoffizielles Flüchtlingscamp geräumt und verhindert seitdem die Entstehung neuer Elendslager. Trotzdem halten sich nach Schätzungen mehrere Hundert Migranten in der Region auf, laut Hilfsorganisationen unter sehr prekären Bedingungen. (sda/dpa)

Jetzt schlafen die Flüchtlinge in einem Regenwasserkanal

Video: srf

Die Flüchtlinge von Calais

1 / 15
Die Flüchtlinge von Calais
In Calais sind hunderte Flüchtlinge gestrandet. Sie versuchen immer wieder, nach England zu gelangen.
quelle: x00234 / pascal rossignol
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
02.02.2018 13:47registriert Juni 2016
Die Zentrale frage ist, wie und durch wenn die Migranten an Schusswaffen gelangten und wieso ihnen die niemand abgenommen hat
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Snowy
02.02.2018 13:46registriert April 2016
Warum ist es für Migranten eigentlich soviel interessanter nach GB zu migrieren anstatt in Frankreich zu bleiben?
Gewalt in Calais –Innenminister beklagt nie gekanntes Ausmass 
Warum ist es für Migranten eigentlich soviel interessanter nach GB zu migrieren anstatt in Frankreich zu bleiben?
00
Melden
Zum Kommentar
9
Wie die ukrainische Bevölkerung auf die Wahl von Donald Trump reagiert
Ein unberechenbarer US-Präsident kehrt ins Weisse Haus zurück. Bei Gesprächen in Kiew zeigen sich die Sorgen der Menschen – und auch der künftige US-Vizepräsident lässt wenig Hoffnung aufkommen.

Nun herrscht endlich Gewissheit. Donald Trump hat vergangenen Dienstag die US-Präsidentschaftswahl gewonnen und wird damit in den kommenden vier Jahren die Geschicke der Vereinigten Staaten lenken. Die Wiederwahl des ehemaligen Präsidenten bereitet nicht nur den Feinden der USA Sorgen, sondern auch ihren Verbündeten.

Zur Story