Frankreichs Präsident Emmanuel Macron büsst laut einer Umfrage bei den Bürgern weiter an Popularität ein. Nach einer am Sonntag veröffentlichten Ifop-Umfrage für die Wochenzeitung «JDD» gaben im Juni nur noch 40 Prozent der Franzosen eine positive Bewertung für den Präsidenten ab.
Das ist ein Punkt weniger als im Vormonat und der niedrigste Wert in einer Ifop-Umfrage. Als Grund führen die Meinungsforscher an, den Bürgern erscheine das Staatsoberhaupt zunehmend abgehoben und arrogant.
Besonders stark brach die Zustimmung für Macron bei den über 65-Jährigen ein, bei denen er bei der Wahl im vergangenen Jahr am besten abgeschnitten hatte. Nun unterstützen ihn nur noch 38 Prozent in dieser Altersgruppe – acht Punkte weniger als in der vorigen Umfrage. Grund dürften Steuererhöhungen für Rentner sein, die Anfang Jahr in Kraft traten.
Trotz der Zunahme der Auslandsinvestitionen und besserer Werte in den Konjunkturindikatoren hatten jüngst mehrere prominente Wirtschaftsvertreter und Ökonomen sich besorgt über die Wirtschaftspolitik Macrons geäussert, die von vielen als Bevorzugung der Wohlhabenden empfunden wird.
So hat er die Vermögenssteuer abgeschafft und die Sozialausgaben als zu hoch bezeichnet. In der vergangenen Woche sorgten Berichte für Aufregung, dass auf Staatskosten neues Geschirr für den Elyseepalast gekauft und ein neuer Swimmingpool in einem Ferienhaus des Präsidialamtes an der Riviera gebaut werden sollen.
Dies alles habe den Eindruck verstärkt, der 40-Jährige sei abgehoben. «Es gibt ein Gefühl, dass das Staatsoberhaupt realitätsfremd ist», sagte der stellvertretende Ifop-Chef Frederic Dabi. Macron hat solche Vorhaltungen zurückgewiesen und erklärt, er wolle die Würde des Präsidentenamtes wiederherstellen. (sda/reu)