International
Frankreich

Macron will den Franzosen einen Brief schreiben

epa07255777 French President Emmanuel Macron gestures after the recording of his New Year's speech at at the Elysee Palace, in Paris, France, 31 December 2018. EPA/MICHEL EULER / POOL MAXPPP OUT
Macrons «Brief an die Franzosen» wird auch in den sozialen Netzwerken verbreitet.Bild: EPA/AP POOL

Macron will den Franzosen einen Brief schreiben – zur Beruhigung der «Gelbwesten»-Proteste

02.01.2019, 15:5502.01.2019, 16:39

Der französische Präsident Emmanuel Macron will sich Mitte Januar im Zuge der «nationalen Debatte» zur Beruhigung der «Gelbwesten»-Proteste schriftlich an die Bürger wenden. Gemäss einer Umfrage haben die Franzosen wenig Vertrauen in Macrons Reformpläne.

Sein «Brief an die Franzosen» werde auch in sozialen Netzwerken verbreitet, bestätigte der Élyséepalast am Mittwoch. Das Schreiben werde den Rahmen für die Themen der Debatte setzen.

In der «nationalen Debatte» können die Bürger Vorschläge zu den Themen Steuern, ökologischer Umbau, Demokratie und Migration sowie Staatsorganisation machen. Aus der Bürgerdebatte sollen ab April konkrete Entscheidungen folgen.

Die Meinungen sind gespalten

Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Harris Interactive nach sind die Franzosen mit Blick auf die zu erwartenden Fortschritte bei der Debatte gespalten. Demnach glauben 50 Prozent der Befragten, dass die Regierung die Meinungen der Bürger zumindest teilweise berücksichtigen wird – 47 Prozent gehen nicht davon aus.

Die Franzosen haben demnach auch wenig Vertrauen in Macrons Reformen. Nur knapp ein Drittel ist zuversichtlich, dass die Reformen der Arbeitslosenversicherung (32 Prozent) oder der Rente (29 Prozent) in die richtige Richtung gehen. Macron hatte in seiner Neujahrsansprache betont, trotz der «Gelbwesten»-Proteste an seinen Reformen festzuhalten.

Besonders wichtig für die Franzosen sind die Themen Kaufkraft (73 Prozent), Terrorbekämpfung (71) und Arbeitslosigkeit (70). Themen wie ökologischer Wandel oder Europa landen eher auf den hinteren Plätzen.

Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) sind dafür, dass die «Gelbwesten» bei der Europawahl im Mai mit einer eigenen Liste antreten. (viw/sda/dpa)

Video: srf/SDA SRF
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Ausgeladener israelischer Dirigent: «Habe meine menschlichen Werte nicht aufgegeben»
Der israelische Dirigent Lahav Shani hat sich nach seiner Ausladung von einem Musikfestival im belgischen Gent erstmals öffentlich zu Wort gemeldet. Er übte Kritik an der Entscheidung.
«Das Festival-Management handelte unter dem Vorwand, dass 'Musik eine Quelle der Verbindung und Versöhnung sein sollte', wie in den Medien zitiert wurde. Aber damit nahmen sie dieser Aussage jegliche Bedeutung, indem sie dem politischen Druck nachgaben und von mir verlangten, eine politische Erklärung abzugeben, obwohl ich mich seit langem und öffentlich für Frieden und Versöhnung einsetze», erklärt Shani in einer Stellungnahme, die von den Münchner Philharmonikern veröffentlicht wurde.
Zur Story