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Sexologin fordert: «Fragen Sie ihr Baby, bevor Sie es wickeln»

Ziel sei, dass man bereits in jungen Jahren eine Kultur des gegenseitigen Einverständnisses aufbaut.
Ziel sei, dass man bereits in jungen Jahren eine Kultur des gegenseitigen Einverständnisses aufbaut.bild: shutterstock 

Sexologin fordert: «Fragen Sie ihr Baby, bevor Sie es wickeln» und erntet Shitstorm

Eine australische Sexualtherapeutin rät Eltern, ihre Kinder vor dem Windelwechseln um Erlaubnis zu fragen. Jetzt wird sie auf den sozialen Medien verspottet. 
17.05.2018, 13:5518.05.2018, 06:28
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Laut der australischen Sexualexpertin Deanne Carson sollten Eltern ihre Babys um Erlaubnis fragen, bevor sie sie wickeln. Sprich, die Kleinen sollen ihre Zustimmung geben. Die Idee dahinter: Bereits im Umgang mit Babys sei gegenseitiges Einverständnis wichtig.

«Ich werde jetzt deine Windel wechseln, ist das in Ordnung?»

Eltern sollen ihre Kinder demnach explizit fragen: «Ich werde jetzt deine Windel wechseln, ist das in Ordnung?», erklärte die Sexualexpertin in einem Interview mit dem TV-Sender ABC News. Das Kind werde darauf zwar nicht «Ja Mama, das ist grossartig, ich liebe es, wenn du meine Windeln wechselst», antworten, so Carson. Doch: «Wenn man ihm etwas Raum lässt, Augenkontakt herstellt und auf die Körpersprache achtet, lässt man das Kind wissen lassen, dass seine Antwort eine Rolle spielt». Ziel sei, dass man zuhause eine Kultur des gegenseitigen Einverständnisses aufbaut.

Shitstorm im Netz

Mit ihrer Forderung zog Carson auf den sozialen Netzwerken Ärger und Spott auf sich. «Wenn ich jedes Mal auf meine Tochter hören würde, wenn sie etwas verneint, würde ich zu nichts kommen», schreibt ein User auf Twitter. 

Eine Twitter-Nutzerin macht ihrem Ärger Luft: «Ich habe in 15 Jahren bei meinen sieben Kindern Tausende Windeln gewechselt.» Und weiter: «Die stärksten Meinungen zur Erziehung kommen immer von Menschen mit der wenigsten Erfahrung.»

Ein weiterer Nutzer gibt sich sarkastisch: «Kannst du mein Baby fragen, ob es geboren werden möchte?»

Carson selbst wehrte sich auf Facebook und erklärte: «Eines von zwölf Mädchen wird im Schnitt noch vor seinem sechsten Geburtstag sexuell missbraucht. Wir arbeiten mit Kindern, Lehrern und Eltern, um Missbrauch vorzubeugen.» Sie wolle Kindern beibringen, dass sie Rechte haben. (kün)

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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Vogt Gessler
17.05.2018 14:26registriert September 2017
Ich finde die Wortkombination "Windelnwechseln" und "Shitstorm" so passend xD
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saukaibli
17.05.2018 14:07registriert Februar 2014
Und dann frage ich das Kind noch, ob es Ok wäre, wenn es die Knöpfe am Herd in Ruhe lassen würde und ob es vielleicht in Ordnung wäre, wenn die volle Windel das nächste mal nicht in der Küche verteilt würde. Und irgendwann kommen die Kinder in die Schule wo der Lehrer höflichst fragt, ob sie evtl. vielleicht, wenn es gerade passt, eine Prüfung schreiben könnten. Was das Ganze mit sexuellem Missbrauch zu tun haben sollte, bleibt mir wohl immer ein Rätsel, nur schon wie man da eine Verbindung herstellen kann.
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Micha Moser
17.05.2018 14:30registriert März 2014
Ihre Ziele sind löblich aber mit solchen Aussagen macht sie sich lächerlich.
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