Der Coronavirus verbreitet sich weiter. Bis am 21. Februar gibt es weltweit 76'466 bestätigte Fälle und bisher sind 2247 daran gestorben. Ein Grossteil dieser Fälle (75'466) beschränkt sich auf das chinesische Festland, doch auch in Südkorea gibt es bislang über 200 Infizierte.
Das beste Mittel gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Virus wäre ein Impfstoff. Doch die Forschung hat bisher noch keinen solchen entwickeln, geschweige denn auf den Markt bringen können. Die Chance, dass wir bald ein Impfmittel gegen das Virus haben, ist jedoch alles andere als gering.
Bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen dieses Virus setzten die Forscher auf biotechnologische Verfahren. Das bedeutet, die Wissenschaftler brauchen keine selbst gezüchteten Viren, sondern nur deren genetische Information. Das spart im Entwicklungsprozess Zeit.
Die Gensequenz des Coronavirus ist bereits bekannt. Nun analysieren Virologen, wie ein geimpfter Körper mittels Bildung von Antikörpern auf die Vermehrung gewisser Bestandteile des Virus reagiert.
Im Vordergrund steht dabei ein Protein in der Virushülle. Denn durch dieses Protein dringt das Coronavirus in die menschliche Zelle ein. Könnte dies durch eine Impfung verhindert werden, würde auch die Ausbreitung gestoppt. Daran arbeiten nun mehrere Forscherteams auf der ganzen Welt.
Sollte es einem Team gelingen, erfolgreich einen solchen Impfstoff zu entwickeln, werden zuerst Tierversuche durchgeführt. Dabei wird getestet, ob durch die Impfung Antikörper gebildet werden und ob diese das Virus erfolgreich bekämpfen.
Ist dies der Fall, muss der Impfstoff noch mehrere Abklärungen überstehen und kann dann in einer klinischen Studie am Menschen getestet werden. Dieses Zulassungsverfahren ist zwar langwierig, aber aus gutem Grund. Ein gefährlicher Impfstoff könnte sehr viel mehr Schaden anrichten, als er nützt.
Die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan geht davon aus, dass die ersten Tests mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus in drei bis vier Monaten starten. Ein zugelassener Impfstoff der dann in der Bekämpfung eingesetzt werden kann, werde aber wohl erst in 18 Monaten zur Verfügung stehen. (leo)