Beim Expertengipfel in Genf wurde ein Name für das neue Coronavirus beschlossen. Demnach wird es in Zukunft «COVID-19» genannt. Dies sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf.
Weiter gab er bekannt, dass ein Impfstoff gegen die Erkrankung in 18 Monaten bereit sein könnte. «Also müssen wir heute alles mit den bisher verfügbaren Mitteln tun.»
🚨 BREAKING 🚨
— World Health Organization (WHO) (@WHO) February 11, 2020
"We now have a name for the #2019nCoV disease:
COVID-19.
I’ll spell it: C-O-V-I-D hyphen one nine – COVID-19"
-@DrTedros #COVID19 pic.twitter.com/Kh0wx2qfzk
Zudem rief der Chef der WHO angesichts der Bedrohung zur weltweiten Solidarität auf. «Es geht jetzt nicht um Publikationen, Patente und Profite», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag zum Auftakt eines Expertengipfels in Genf. «Jetzt geht es darum, den Ausbruch zu stoppen und Leben zu retten. Mit Ihrer Unterstützung können wir das hinbekommen.»
JUST IN: The deadly novel coronavirus that has killed more than 1,000 in China and infected more than 42,000 has been officially named "CoViD-19," the World Health Organization said. https://t.co/aYGuIMZVCH pic.twitter.com/vmwXnFLUm7
— ABC News (@ABC) February 11, 2020
In Genf tagen bis Mittwoch Experten aus aller Welt, um die Erforschung des Virus voranzubringen und möglichst die Grundlage zur Entwicklung eines Impfstoffs zu legen. Die weltweit führenden Fachleute wollen sich in den zwei Tagen unter anderem mit Therapien, der möglichen Quelle des Virus und seiner Übertragbarkeit befassen.
Im Kanton Neuenburg ist ein zehnjähriges Kind wegen möglicher Infektion durch das Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Der Kantonsarzt hat diesen Entscheid gefällt, wie der Kanton am Dienstag mitteilte.
Die Eltern des Kindes hatten am Montag das Neuenburger Spitalnetz konsultiert. Deren Kind hatte zwar keine Symptome, war aber kürzlich in Frankreich in Kontakt mit einer Person, die sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hatte.
Der Neuenburger Kantonsarzt hat nach Rücksprache mit den französischen Gesundheitsbehörden und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine zweiwöchige Quarantäne für das Kind verfügt.
Eine Quarantäne ist laut dem Neuenburger Kantonsarzt dann angezeigt, wenn jemand mit einer infizierten Person während 15 Minuten auf weniger als zwei Metern im Kontakt war. In jedem Fall werde einzeln entschieden, ob eine solche Massnahme nötig sei oder nicht.
Das BAG erinnerte am Dienstag daran, dass eine Quarantäne eine ausserordentliche Massnahme ist und verhältnismässig sein muss. Sie wird angewandt, wenn eine Person in direktem Kontakt mit einem bestätigten Fall war, schreibt das BAG in einem Tweet. Das BAG unterstütze deshalb den Entscheid des Kantons Neuenburg.
#coronavirus Das BAG erinnert daran, dass eine Quarantäne eine ausserordentliche Massnahme ist und verhältnismässig sein muss. Sie wird angewandt, wenn eine Person in direktem Kontakt mit einem bestätigten Fall war. Das BAG unterstützt deshalb den Entscheid des @Etat_Neuchatel.
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) February 11, 2020
Infiziert mit dem Virus hat sich in der Schweiz bisher aber noch niemand. Bisher wurde in keiner der untersuchten Proben das neue Coronavirus nachgewiesen, wie das BAG schreibt.
Noch nie starben so viele Menschen am Coronavirus wie am Montag. In China kamen am Montag 108 Personen ums Leben, womit die Anzahl Opfer auf deutlich über 1000 stieg. Das Virus hat somit mehr Menschenleben gefordert wie die Sars-Epidemie der Jahre 2002 und 2003.
Die allermeisten Infektions- und Todesfälle gibt es weiterhin in der chinesischen Provinz Hubei, von wo die Epidemie im Dezember ihren Ausgang genommen hatte.
Nach Angaben der Behörden in Hubei wurden seit Montag fast 2500 Ansteckungsfälle in der Provinz verzeichnet. Die offizielle Gesamtzahl der Ansteckungsfälle in Festlandchina stieg damit auf mehr als 42'600.
Ob die Ansteckungen weiterhin zunehmen oder ob sie bereits rückläufig sind, ist derzeit schwierig zu sagen. Grund dafür ist die hohe Dunkelziffer. Viele Personen, die sich zwar mit dem Coronavirus infiziert haben, zeigen keine Symptome.
Wie die chinesische Regierung nun beschlossen hat, werden Personen, die keine Symptome zeigen, nun auch nicht mehr in der Virus-Statistik geführt.
Wie viele Infektionen damit gar nicht erst erfasst werden, ist unklar. Generell dürfte die Dunkelziffer nicht registrierter Fälle immens sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte in ihren täglichen Pressekonferenzen zum Virus zuletzt betont, dass rund 80 Prozent der Infektionen einen milden Verlauf nähmen.
Ein Grund, warum die Statistik geändert wurde, wurde nicht genannt. Seit Ende vergangener Woche wächst der täglich verkündete Anstieg der neu nachgewiesenen Ansteckungen mit der Lungenkrankheit nicht mehr so stark wie zuvor. In welchem Ausmass die neue Art, die Zahlen zu erfassen und zu berichten, dahinter steckt, war zunächst unklar.
Die neue Definition widerspricht den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die als Infizierten jemanden betrachtet, bei dem eine 2019-nCoV-Infektion durch ein Labor bestätigt wurde – «ungeachtet klinischer Zeichen oder Symptome». Die Zahl erfasster Fälle auf dem chinesischen Festland lag am Dienstag bei rund 42'600.
Ein weiterer Vorfall lässt zudem weitere Fragen offen, wie transparent China über das Coronavirus informiert. Zwei chinesische «Bürgerjournalisten», die über den Ausbruch des Coronavirus und die überfüllten Spitäler in Wuhan im Internet berichtet haben, sind von der chinesischen Polizei festgesetzt worden.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete unter Hinweis auf Familie und Freunde, Polizisten hätten den Anwalt Chen Qiushi und den Blogger Fang Bin «unter dem Vorwand der Quarantäne abgeholt».
Seither seien beide nicht mehr über ihr Handy erreichbar, was in Isolation normalerweise möglich sein müsste. Keiner von beiden habe Symptome einer Infektion gehabt.
«Wer in normaler Quarantäne steckt, kann telefonieren», sagte die in New York ansässige Forscherin Wang Yaqiu von Human Rights Watch. «Beide haben die Zustände in Wuhan untersucht und unverblümt darüber gesprochen.»
Die Videos von Fang Bin, der auch Leichensäcke gefilmt und auf Youtube hochgeladen hatte, waren um die Welt gegangen. Auch Chen Qiushi hatte in den überforderten Spitälern der schwer betroffenen Stadt Wuhan gefilmt. «Es gibt nicht genug Gesichtsmasken, nicht genug Schutzanzüge, nicht genug Material und was noch wichtiger ist, nicht genug Tests», schilderte Chen Qiushi in einem Video.
Der freimütige Anwalt hatte im vergangenen Jahr auch an prodemokratischen Demonstrationen in Hongkong teilgenommen und Videos davon in sozialen Medien in China verbreitet. «Ich habe nicht einmal Angst vor dem Tod», sagte Chen Qiushi in einem Video aus Wuhan. «Denkt ihr, ich habe Angst vor der Kommunistischen Partei?»
Vor der japanischen Küste in Yokohama ist derzeit das Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» unter Quarantäne. An Bord befinden sich 3700 Passagiere und Crew-Mitglieder. Bei 134 Personen wurde das Coronavirus festgestellt.
Laut den japanischen Behörden müssen die Personen insgesamt 14 Tage unter Quarantäne bleiben und dürfen frühestens am 19. Februar wieder an Land.
Die Porno-Webseite «CamSoda» hat den 3700 Personen an Bord nun gratis Zugang zu ihrer Website offeriert. «Sie müssen nicht nur mit der Angst vor einer Ansteckung zurechtkommen, sondern auch mit Langeweile», lässt sich der Geschäftsführer des Porno-Portals zitieren.
Neue, nicht in Einklang mit der WHO stehende Definition von infizierten Personen - und damit einher gehend eine weitere Entwertung der ohnehin dubiosen, offiziellen Zahlen aus China.
Und ein WHO-Präsident, der unfähig und zudem eine Marionette Chinas ist. Und der allen ernstes von Reisebeschränkungen abrät, weil dies der Wirtschaft Chinas Schaden zufüge.
Was soll da schon schief gehen? Alles unter Kontrolle, alles gut.
Wer keine Symptome zeigt und nicht in eine Statistik aufgenommen wird, der wird kaum in einem System erfasst und ist dann auch nicht rückverfolgbar. Das erschwert doch die Eindämmung massivst?
Bin ich froh, dann ist ja jetzt alles gut.