Die britische Premierministerin Theresa May hat die Misstrauensabstimmung um ihr Amt als konservative Parteichefin gewonnen - mit 200 gegen 117 Stimmen. Sie kann damit als Parteichefin und Premierministerin weitermachen.
Der Vorsitzende des zuständigen Parteikomitees, Graham Brady, teilte das Resultat am Mittwochabend nach der Abstimmung mit.
"The parliamentary party does have confidence in Theresa May"
— BBC Breaking News (@BBCBreaking) 12. Dezember 2018
Chairman of 1922 Committee, Sir Graham Brady says PM wins #ConfidenceVote, with 200 out of 317 Conservative MPs supporting her leadership of the partyhttps://t.co/9Vw2gOQoDc pic.twitter.com/7Delcb1vO1
Hinter dem Misstrauensantrag gegen May standen hauptsächlich die Brexit-Hardliner in ihrer Fraktion um den erzkonservativen Hinterbänkler Jacob Rees-Mogg. «Das Land braucht einen neuen Anführer. Es ist Zeit, dass Mrs. May zurücktritt», hatte Rees-Mogg getwittert. Er steht einer Gruppe von rund 80 Abgeordneten vor.
Ausgelöst wurde die Kampfabstimmung durch den Streit über das Brexit-Abkommen, das die Unterhändler Grossbritanniens und der EU in Brüssel ausgehandelt hatten. Die Brexit-Hardliner um Rees-Mogg befürchten, dass Grossbritannien durch das Abkommen dauerhaft eng an die Europäische Union gebunden wird. In weniger als vier Monaten - am 29. März - will das Land aus der Staatengemeinschaft ausscheiden.
May hatte eine für Dienstag angesetzte Abstimmung über ihren Brexit-Deal auf Eis gelegt, weil sie auf eine sichere Niederlage zusteuerte. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Einen neuen Termin für die Abstimmung gibt es bislang noch nicht. May kündigte lediglich an, dass sie vor dem 21. Januar stattfinden soll.
Am Donnerstag beschäftigt sich der EU-Gipfel noch einmal mit den britischen Austrittsplänen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs wollen dazu beitragen, dass der fertige EU-Austrittsvertrag eine Mehrheit im britischen Parlament findet und eine chaotische Trennung Ende März vermieden wird. Wie dies ohne Nachverhandlungen geschehen soll, ist offen. (sda/dpa/reu)