Es hätte ein besonderer Tag werden sollen: Ein Mann und seine Frau wollten im nordindischen Ghaziabad an einem Gericht ihre Heirat amtlich registrieren lassen. Soweit kam es aber nicht.
Vor dem Gebäude wurde der 25 Jährige von einem wütenden Mob rechtsgerichteter Hindu angegriffen – weil er Moslem und seine Frau Hindu ist.
Sechs bis sieben Männer zerrten ihr Opfer durch die Strassen, gefolgt von einer grossen Menge. Umringt von den wütenden Hindu, wurde der Mann verprügelt und niedergeschlagen. Erst mit dem Eintreffen der Polizei wurde vom Opfer abgelassen. Ob die Frau verletzt wurde, ist nicht bekannt.
Obwohl Anzeige eingereicht wurde, kam es zu keinen Festnahmen, zititert NDTV die zuständige Polizeibehörde. Aus Angst vor weiteren Attacken will das Paar nicht weiter auf dem juristischen Weg gegen die Angreifer vorgehen.
In Indien kommt es regelmässig zu Konflikten zwischen Anhängern der beiden Glaubensrichtungen. Besonders Muslime – die mit einem Bevölkerungsanteil von rund 14 Prozent eine Minderheit darstellen – fühlen sich durch die Mehrheit der Hindu diskriminiert und unterdrückt. Interreligiöse Ehen sind daher eher selten und stossen in der Gesellschaft auf wenig Akzeptanz. (vom)