International
Indien

Genug ist genug: Indische Aktivistin will Hungerstreik nach 16 Jahren beenden

Genug ist genug: Indische Aktivistin will Hungerstreik nach 16 Jahren beenden

26.07.2016, 17:3526.07.2016, 17:44
Mehr «International»

Die indische Menschenrechtsaktivistin Irom Sharmila will ihren Hungerstreik nach 16 Jahren am 9. August beenden. Die 44-Jährige sagte am Dienstag vor Gericht im Bundesstaat Manipur, sie wolle nun für ein politisches Amt kandidieren und so ihren Kampf fortsetzen.

Mit ihrem Hungerstreik protestiert Sharmila gegen ein Gesetz, dass der Armee in dem ärmlichen Bundesstaat an der Grenze zu Myanmar weitreichende Befugnisse gibt.

Das Gesetz, das im Jahr 1990 zur Bekämpfung separatistischer Gruppen im unruhigen Nordosten sowie im Bundesstaat Kaschmir erlassen worden war, gibt dem Militär das Recht, auf Sicht zu schiessen und Verdächtige ohne Haftbefehl festzunehmen. Menschenrechtsgruppen kritisieren seit langem, dass das Gesetz als Vorwand für aussergerichtliche Hinrichtungen diene.

Indian human rights activist Irom Sharmila speaks to the media outside a prison hospital in the northeastern Indian city of Imphal August 20, 2014. Sharmila, who has been on hunger strike for the last ...
Irom Sharmila.
Bild: STRINGER/INDIA/REUTERS

Sharmila hatte ihren Hungerstreik im November 2000 begonnen, nachdem sie nahe ihrem Haus im Bundesstaat Manipur Zeugin geworden war, wie die Armee an einer Bushaltestelle zehn Menschen tötete.

Nach dem Beginn ihrer Protestaktion wurde sie in ein Gefängnisspital eingewiesen und drei Mal am Tag über einen Tropf zwangsernährt. Wiederholt auf Anweisung örtlicher Gerichte freigelassen, nahm sie jedes Mal sogleich ihren Hungerstreik wieder auf, woraufhin sie erneut festgenommen wurde. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
SVP will Benzin und Diesel verbilligen, Rösti-Departement übt Kritik – die Sonntagsnews
Weniger Solarstrom aus den Alpen, rechtsextreme Verbindungen der Jungen SVP und gestrichene Sendungen von SRF Kultur: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

Der Energiekonzern Axpo hat die Prognosen zur Stromproduktion von alpinen Solaranlagen deutlich nach unten geschraubt. Statt mit zwei Terawattstunden rechnet Axpo kurzfristig noch mit einem Viertel der angestrebten Menge, wie die «SonntagsZeitung» einer neuen Schätzung entnahm. Die langfristige Produktionsprognose reduzierte der Konzern demnach gar um den Faktor 10. Das sei nicht einmal die Hälfte dessen, was sich die Politik bereits für 2030 versprochen habe. Grund seien in erster Linie die höheren Baukosten im hochalpinen Gelände. Energieminister Albert Rösti kenne das Problem. Doch wolle er weiterhin auf die alpine Solarkraft setzen. «Jede Anlage, die gebaut wird, leistet einen Beitrag», sagte er.

Zur Story