Im Irak sind zwölf zum Tode verurteilte Dschihadisten hingerichtet worden. Das Büro von Ministerpräsident Haider al-Abadi teilte am Freitag in Bagdad mit, die Todesurteile seien am Donnerstag kurz nach der Anordnung des Regierungschefs vollstreckt worden. Angaben zur Nationalität der Hingerichteten wurden nicht gemacht.
Al-Abadi hatte am Donnerstag als Vergeltung für die Tötung von acht Geiseln der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») die sofortige Hinrichtung verurteilter Islamisten angeordnet. Die Strafe aller zum Tode verurteilten «Terroristen», deren Berufung abgelehnt und deren Verurteilung durch die Regierung bestätigt wurde, solle unverzüglich vollstreckt werden, erklärte al-Abadi.
Am Mittwoch waren die Leichen von acht Irakern gefunden worden, die der «IS» entführt hatte. Sechs von ihnen sind in einem Video zu sehen, das die Dschihadisten am vergangenen Samstag veröffentlicht hatten und in dem sie die Freilassung aller inhaftierten Anhängerinnen des «IS» forderten. Den Behörden zufolge waren die Gefangenen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos bereits tot.
Im April hiess es aus Justizkreisen, dass mehr als 300 Menschen, darunter rund hundert ausländische Frauen, im Irak wegen ihrer Zugehörigkeit zum «IS» zum Tode verurteilt wurden. Noch einmal so viele bekamen demnach lebenslange Haftstrafen. Die meisten der ausländischen Verurteilten kommen aus der Türkei oder aus den ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion. (whr/sda/afp)