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Iran

Erneute Proteste gegen das Mullah-Regime in Iran

Erneute Proteste gegen das Mullah-Regime in Iran

05.08.2018, 01:0405.08.2018, 07:43
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Im Iran ist es am Samstag in mehreren Städten den fünften Tag zu Protesten gegen die Führung gekommen. Hunderte Demonstranten versammelten sich staatlichen iranischen Nachrichtenagenturen und den Sozialen Medien zufolge in Teheran, Schiras, Karadsch und Ghom.

Die Menschen protestierten gegen gestiegene Lebenshaltungskosten. Die hohe Inflation geht auch auf den Verfall der Landeswährung Rial wegen der angedrohten US-Sanktionen zurück, die von Dienstag an wieder gelten sollen. Die Kundgebungen schlugen aber auch in Proteste gegen Korruption und gegen die Regierung um.

Die USA hatten im Mai das 2015 geschlossene Atomabkommen mit dem Iran einseitig gekündigt und neue Sanktionen angedroht. Dadurch könnte der als gemässigt geltende Präsident Hassan Ruhani zunehmend unter Druck geraten. Er hatte das Abkommen mit den USA, Russland, China, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland ausgehandelt und versprochen, durch ein Ende der Sanktionen würden die Wirtschaft belebt und der Lebensstandard der Bevölkerung verbessert. Doch die Iraner verlieren die Geduld.

Mullahs unter Druck

Im Internet waren Videos zu sehen, die eine starke Polizeipräsenz im westlich der Hauptstadt Teheran gelegenen Karadsch zeigten. Auf andere Aufnahmen waren Dutzende Demonstranten in Teheran zu sehen, die «Tod dem Diktator» skandierten und sich gegen das staatliche und geistliche Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei wandten. Die Echtheit der Bilder war nicht zu überprüfen.

Am Freitag hatte die Polizei rund 500 Demonstranten auseinandergetrieben, die in Eschtehard, rund 100 Kilometer westlich von Teheran, gegen die Regierung protestiert hatten. Einige Demonstranten hätten Steine und Backsteine geworfen und ein Seminargebäude der schiitischen Geistlichen beschädigt, meldete die Nachrichtenagentur Fars. (sda/reu)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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rodolofo
05.08.2018 10:44registriert Februar 2016
Dumm ist jetzt nur, dass die bedrängten Mullah's versuchen werden, den Widerstand der Zivilgesellschaft als "vom US-Amerikanischen Satan gesteuert" zu diskreditieren.
Wäre der Atom-Deal noch intakt, wäre es für die Hardliner im Iran wesentlich schwieriger, diesen Widerstand in die Nähe des Verrats zu rücken.
Trump hat für einen Kriegs-Zustand gesorgt, was den Extremisten auf beiden Seiten in die Hände spielt.
Es ist die x'te Wiederholung eines immer nach dem gleichen Eskalation-Schema ablaufenden "Spiels" mit dem Leben von Millionen von Menschen...
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Posersalami
05.08.2018 11:01registriert September 2016
Unfassbar schlechter Artikel. Wenn man den Artikel liest könnte man glauben, das wäre jetzt etwas neues und es ginge nur um den Kampf gegen das Regime.

Der grösste Streitpunkt in Iran zur Zeit ist der krasse Wassermangel. Die Demonstrationen ziehen sich jetzt schon seit Monaten und sind in diesem Kontext zu sehen. Man hat etwas gegen die Militäreinsätze in Syrien und Geld für die Rüstung, während die Wasserversorgung verrottet.

https://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Umwelt/Schlimmste-Wasserkrise-im-Iran-seit-50-Jahren_article1521789400.html
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