Im Iran ist es am Samstag in mehreren Städten den fünften Tag zu Protesten gegen die Führung gekommen. Hunderte Demonstranten versammelten sich staatlichen iranischen Nachrichtenagenturen und den Sozialen Medien zufolge in Teheran, Schiras, Karadsch und Ghom.
Die Menschen protestierten gegen gestiegene Lebenshaltungskosten. Die hohe Inflation geht auch auf den Verfall der Landeswährung Rial wegen der angedrohten US-Sanktionen zurück, die von Dienstag an wieder gelten sollen. Die Kundgebungen schlugen aber auch in Proteste gegen Korruption und gegen die Regierung um.
#BREAKING 1. Aug. #IranProtests in Großstadt #Karaj am 2. Tag in Folge, wird gerufen: „Die Mullahs müssen weg“. #FreeIran2018 Video von #MEK-Netzwerk im #Iran #IranRegimeChagne #IStandWithMaryamRajavi @dpa @BILD @ReutersIran @RegSprecher @AuswaertigesAmt pic.twitter.com/fHQ8yvulpP
— Javad Dabiran (@JavadDabiran) 1. August 2018
Die USA hatten im Mai das 2015 geschlossene Atomabkommen mit dem Iran einseitig gekündigt und neue Sanktionen angedroht. Dadurch könnte der als gemässigt geltende Präsident Hassan Ruhani zunehmend unter Druck geraten. Er hatte das Abkommen mit den USA, Russland, China, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland ausgehandelt und versprochen, durch ein Ende der Sanktionen würden die Wirtschaft belebt und der Lebensstandard der Bevölkerung verbessert. Doch die Iraner verlieren die Geduld.
Im Internet waren Videos zu sehen, die eine starke Polizeipräsenz im westlich der Hauptstadt Teheran gelegenen Karadsch zeigten. Auf andere Aufnahmen waren Dutzende Demonstranten in Teheran zu sehen, die «Tod dem Diktator» skandierten und sich gegen das staatliche und geistliche Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei wandten. Die Echtheit der Bilder war nicht zu überprüfen.
اگر باور داری که بر حقی و آنچه انجام میدهی(سرکوب مردم) درست است، تا بن دندان هم مسلح هستی
— hengameh Yazdani (@hengamehYazdani) 5. August 2018
دیگر صورت پوشاندنت برای چیست؟؟؟!
نکند میدانی که داری ظلم میکنی و ازعاقبت آن وحشت داری؟!#چالش_دعوت_به_تظاهرات️ #گوهردشت_کرج #IranProtests pic.twitter.com/8QLz3OA3Gs
Am Freitag hatte die Polizei rund 500 Demonstranten auseinandergetrieben, die in Eschtehard, rund 100 Kilometer westlich von Teheran, gegen die Regierung protestiert hatten. Einige Demonstranten hätten Steine und Backsteine geworfen und ein Seminargebäude der schiitischen Geistlichen beschädigt, meldete die Nachrichtenagentur Fars. (sda/reu)