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Polizei im Iran setzt Tränengas gegen demonstrierende Ärzte ein

Polizei im Iran setzt Tränengas gegen demonstrierende Ärzte ein

26.10.2022, 12:5426.10.2022, 12:54
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40 Tage nach dem Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini ist die Polizei in Teheran mit Tränengas gegen eine Demonstration von Ärzten vorgegangen.

FILE - Iranians protest a 22-year-old woman Mahsa Amini's death after she was detained by the morality police, in Tehran, Sept. 20, 2022, in this photo taken by an individual not employed by the  ...
Iranerinnen und Iraner protestieren am 20. September 2022 in Teheran gegen den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, nachdem sie von der Sittenpolizei festgenommen worden war.Bild: keystone

Die Mediziner demonstrierten am Mittwoch gegen die Präsenz von Sicherheitskräften in den Kliniken, wo auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Proteste behandelt werden. Augenzeugen bestätigten ein massives Aufgebot von Polizisten und Kontrollen an den Hauptstrassen in Teheran. Viele Läden waren aus Sorge vor Ausschreitungen geschlossen.

Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

In der Heimatstadt Aminis versammelten sich unterdessen zahlreiche Menschen an ihrem Grab. Im Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Polizei und Sicherheitsbehörden riegelten viele Wege in der Stadt Saghes ab. Die Schulen in der kurdischen Provinz waren am Mittwoch geschlossen – offiziell wegen einer Grippewelle. Beobachter hingegen sagen, dass mit den Schliessungen Proteste verhindert werden sollten. (sda/dpa)

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