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Israel Gaza: Hamas-Geisel muss in Gräuel-Video «eigenes Grab» schaufeln.

Hamas-Geisel muss in Gräuel-Video «eigenes Grab» schaufeln

02.08.2025, 20:1702.08.2025, 20:17

Eine von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltene Geisel muss in einem Propaganda-Video der Terrororganisation ihr «eigenes Grab» schaufeln. Der knapp fünfminütige Clip zeigt den 24-jährigen Evjatar David bis auf die Knochen abgemagert in einem engen Tunnel. Die Familie des Entführungsopfers stimmte der Veröffentlichung zu.

«Die Hamas missbraucht unseren Sohn als Versuchsperson in einer bösartigen Hunger-Kampagne», schrieb die Familie in einer Stellungnahme. «Man lässt ihn verhungern, allein für Propagandazwecke der Hamas.»

Die Angehörigen der Geiseln demonstrierten heute in Tel Aviv:

David war am 7. Oktober 2023 als Besucher des Nova-Musikfestivals im Süden Israels beim Überfall der Hamas und anderer palästinensischer Gruppen in den Gazastreifen verschleppt worden. In dem Video zählt er auf, an welchen Tagen im Juli er nur Bohnen oder Linsen oder gar nichts zu essen bekommen habe. Manchmal seien es zwei oder drei Tage in Folge gewesen, an denen er überhaupt keine Nahrung bekam.

An den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gewandt sagt er an einer Stelle: «Ich bin von Ihnen, mein Premier, völlig verlassen worden, von Ihnen, der sich um mich und all die anderen Gefangenen kümmern müsste.» Die Hamas bezeichnet ihre Geiseln in ihrer Propaganda-Sprache als «Gefangene».

Eine sichtlich gestellte Szene am Ende des Clips zeigt David mit einer Schaufel in der Hand, mit der er im sandigen Boden des Tunnels eine Vertiefung aushebt. «Hier grabe ich mein eigenes Grab», sagt er. Er werde von Tag zu Tag schwächer, und er glaube, dass dies seine Grabstätte sein werde. Der Clip schliesst mit der Textbotschaft: «Nur ein Waffenruheabkommen bringt sie (die Geiseln) zurück».

Noch 20 lebende Geiseln im Gazastreifen

Nach israelischer Darstellung befinden sich noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Gruppen, von denen mindestens 20 noch am Leben sein sollen. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, gelten vorerst als so gut wie gescheitert.

Der beispiellose Terrorüberfall im Oktober 2023 hatte den Gaza-Krieg ausgelöst. Die Aggressoren hatten mehr als 1'200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

In dem bis heute anhaltenden Krieg kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 60'000 Palästinenser ums Leben. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Bei der überwiegenden Mehrheit der Opfer soll es sich um Frauen, Minderjährige und Alte handeln. (sda/dpa)

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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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WatSohn?
02.08.2025 21:33registriert Juni 2020
Danke, dass auch der unmittelbare Auslöser dieses unseligen Krieges wieder einmal Erwähnung findet. Natürlich ist die Regierung Netanyahu eine Katastrophe für die ganze Region, aber der Krieg hätte ohne das Massaker der Hamas nie in dieser Form stattfinden müssen. Es wird zunehmend vergessen, dass die rund 1500 ermordeten Israeli- viele Kinder, Jugendliche und alte Menschen- nicht weniger unschuldig waren als die Opfer der Palästinenser.
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Dominik Egloff
02.08.2025 22:49registriert November 2015
Während diese Gräueltaten stattfindet, findet eine Mehrheit in Europa, weil es Trendy ist, dass man die Täter neu als Regierung anerkennen sollte und fordert, dass der Krieg sofort enden müsse. Es ist die exakt die gleiche Forderung nach Friede jetzt, die die Terroristen für ihr Überleben, in ihrem Foltervideo fordern (absichtliches verhungern lassen ist schwerste Folter).
Meines Erachtens darf Palästina nie anerkannt werden, solange die barbarische Hamas das sagen hat. Sie muss weg, wenn nötig mit weiterem Krieg. Sonst beginnt alles wieder von vorne, das hilft auch den Palästinensern nicht.
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Kramer
02.08.2025 22:02registriert September 2021
Leider gibt es solche Gräuel Videos auch aus dem Ukrainekrieg. Sie sind eine Form der Psychologischen Kriegsführung um auch den Angehörigen Leid zuzufügen.
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