Forschende finden Ursache für die mehr als 25'000 Erdbeben auf Santorini
Forscherinnen und Forscher haben die Ursache für die über 25'000 Erdbeben Anfang dieses Jahres auf der griechischen Insel Santorini herausgefunden.
Die Beben unter Santorini und dem Kolumbo-Vulkan wurden durch horizontale Bewegungen von Magma ausgelöst, schreibt die «BBC». Das Magma schob sich durch einen 30 Kilometer langen Unterwasserkanal zwischen Santorini und Anydros. Mit einem Volumen von rund 200'000 olympischen Schwimmbecken durchbrach es die Gesteinsschichten so stark, dass Tausende Beben entstanden.
Die ersten Beben begannen im Januar 2025 unter den griechischen Inseln Santorini, Amorgos und Anafi. Daraufhin folgten Zehntausende mehr – viele davon über der Stärke 5,0 und spürbar für die Bevölkerung.
Viele Touristen flohen, während die Einheimischen befürchteten, dass der Unterwasservulkan Kolumbo kurz vor einem Ausbruch stehen könnte – oder dass die Beben ein Vorzeichen für ein schweres Erdbeben ähnlich dem verheerenden Beben von 1956 sein könnten.
Fachleute erstellten eine 3D-Karte der Region um Santorini. Sie verfolgten die Muster der seismischen Aktivität, die Bewegungen des Magmas und die Spannungen in der Erdkruste. So entstand ein detailliertes Modell, das genau zeigt, was den monatelangen Erdbebenschwarm ausgelöst hat.
Keine weitere Beben erwartet
Vorläufig gehen die Forschenden davon aus, dass die Aktivität vorbei ist. «Das Magma blieb ziemlich tief – in mehr als 8 Kilometern Tiefe – in der Erdkruste», erklärte der leitende Forscher Dr. Hicks. «Wir wissen, dass Magma innerhalb von Stunden bis Tagen aufsteigen und an der Oberfläche ausbrechen kann. Da die Aktivität nun aber nachgelassen hat, können wir fast sicher sein, dass die Schmelze letztlich stecken geblieben ist und tief in der Kruste abgekühlt ist.» (fak)
