Der Präsident gab den Ton vor: Amerika, sagte Joe Biden diese Woche im Weissen Haus, stehe voll hinter Israel. Das Land habe «die Pflicht», auf den Terror der Hamas mit aller Härte zu reagieren. Und Washington werde den Verbündeten dabei unterstützen. Die USA würden «immer» an der Seite Israels stehen, bekräftigte Aussenminister Antony Blinken am Donnerstag in Tel Aviv – klare Worte, die von Demokraten und Republikanern geteilt werden.
In einem Radiointerview, das am Mittwoch aufgezeichnet worden war, kritisierte Donald Trump den israelischen Ministerpräsidenten. Benjamin Netanjahu, sagte der Republikaner, sei «nicht vorbereitet gewesen». Und: Netanjahu, ein langjähriger Bekannter des Präsidentschaftskandidaten, sei nun «sehr stark lädiert».
Später, während einer Rede vor Hunderten von fanatischen Anhängerinnen und Anhängern in Florida, verurteilte Trump den Hamas-Angriff in klaren Worten. Dann behauptete der Ex-Präsident aber auch, Hamas habe davon profitiert, dass er bei der letzten Wahl angeblich um seinen Sieg betrogen worden sei.
Und er kritisierte den israelischen Ministerpräsidenten für eine Episode, die sich während seiner Präsidentschaft abgespielt hatte. Netanjahu habe sich 2020 in letzter Sekunde geweigert, an der Ermordung des iranischen Generals Qassem Soleimani teilzunehmen. «Ich werde das nie vergessen – ich werde nie vergessen, dass Bibi Netanjahu uns im Stich gelassen hat. Das war eine ganz schreckliche Sache. Und dann versuchte Bibi, sich damit zu brüsten. Das gefiel mir überhaupt nicht.»
Trump complains that Israel didn’t participate in the operation against Soleimani: I’ll never forget that Netanyahu let us down.. and then he tried to take credit for it pic.twitter.com/RQO8rfklZk
— Acyn (@Acyn) October 12, 2023
In der Rede fand Trump auch – doch eher überraschend – freundliche Worte für die Hisbollah, die sich seit 1997 auf der schwarzen Liste des US-Aussenministeriums befindet. Er bezeichnete die libanesische Terrororganisation als «sehr schlau». Das war kein Versprecher. Trump wiederholte sich und sagte: «Die sind alle sehr schlau», brutal zwar, aber eben auch «smart», um dann gleich anzufügen, dass die Medien es nicht schätzten, wenn er solche Komplimente verteile.
In diesem Fall waren es allerdings nicht nur Kommentatoren, die den Ex-Präsidenten kritisierten, sondern auch Parteifreunde. So bezeichnete Präsidentschaftskandidat Ron DeSantis die Aussagen Trumps als «absurd».
Die Komplimente Trumps drohen auch davon abzulenken, dass die Republikaner eigentlich das Gefühl hatten, sie bekämen politisches Oberwasser. So machten namhafte konservative Stimmen die Biden-Regierung zumindest indirekt für das Terror-Massaker verantwortlich, weil sie eine diplomatische Annäherung an Iran befürwortet hatten, der Schutzmacht von Hamas und Hisbollah.
Auch taten sich einige demokratische Schlüsselfiguren am linken Parteirand anfänglich schwer damit, die Terrorattacke in klaren Worten zu verurteilen. So verurteilte die Abgeordnete Rashida Tlaib, deren Eltern in Ramallah beziehungsweise Jerusalem geboren worden waren, das Hamas-Massaker erst am Mittwoch als «Kriegsverbrechen». (bzbasel.ch)
Masken? Nein!
Impfen? Nein!
Umweltschutz? Nein!
Ukrainehilfe? Nein!
Und wenn Biden sich für Israel ausspricht, dann ist man eben auf der anderen Seite.
Bei uns haben wir ja auch so eine unkonstruktive Partei, die viel rumschreit und keine Lösungen bietet. Dem Wähler scheint das aber leider zu reichen.