Sarkozy ist in Haft – so verbrachte er seine letzten Stunden in Freiheit
Bevor Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy am Dienstag endgültig ins Pariser Gefängnis La Santé einrückte, gönnte er sich einen Besuch mit seiner Familie im Luxushotelrestaurant Le Cinq im Four Seasons George V in Paris. Allerdings nicht, um auf die bevorstehende Haft anzustossen.
Kein leichter Geburtstag für Tochter
Im Drei-Sterne-Restaurant feierte die Familie den 14. Geburtstag von Tochter Giulia, wie die französische Zeitung Le Parisien berichtet. Auf der Speisekarte standen unter anderem Langusten für 185 Euro und Trüffel-Spaghetti für 210 Euro. Offenbar sorgt sich seine Frau darum, dass Sarkozy im Gefängnis an Gewicht verlieren könnte – denn das Essen in La Santé soll laut früheren Insassen ziemlich dürftig sein.
Anwesend waren neben Ehefrau Carla Bruni auch sein ältester Sohn Jean mit dessen Frau Jessica, Sohn Louis sowie Brunis Sohn Aurélien Enthoven. Auf Instagram schrieb Carla Bruni an Giulia: «Alles Gute zum Geburtstag an das wundervollste Mädchen! Dieses Jahr ist kein leichter Geburtstag, aber du bist so stark und mutig.»
Treffen mit Macron
Schon in der vergangenen Woche lud Sarkozy Mitarbeiter und Freunde zu einem Abschiedscocktail in den Pariser Pavillons des Étangs ein. Dabei erklärte der ehemalige Präsident:
Auch ein Treffen mit Emmanuel Macron fand vor einigen Tagen statt. Dazu meinte der amtierende Präsident:
Sarkozys Alter kommt ihm zugute
Da Sarkozy im Januar 70 Jahre alt geworden ist, hat er die Möglichkeit, sofort eine Erleichterung seiner Haftbedingungen zu beantragen, zum Beispiel durch das Tragen einer elektronischen Fussfessel. Über diesen Antrag muss innerhalb von zwei Monaten entschieden werden.
Vor einigen Wochen wurde Sarkozy zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach einem langwierigen Prozess kam das Pariser Strafgericht zu dem Urteil, dass der Ex-Präsident vor zwanzig Jahren über Vertraute versucht habe, einen Korruptionspakt mit dem libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi zu schliessen, um seinen politischen Aufstieg zu finanzieren. Verurteilt wurde er wegen «Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.» (fak)