Ein Ziel hat Kamala Harris vor Beginn des Parteitags der Demokraten in Chicago bereits erreicht: Der Präsidentschaftskandidatin ist es in weniger als einem Monat gelungen, den Wahlkampf um das Weisse Haus auf den Kopf zu stellen. Mitte Juli noch galt Donald Trump als klarer Favorit. Nach dem Attentat auf den Republikaner und einem triumphalen Parteitag schien er zwischenzeitlich unschlagbar.
Doch dann zog sich Präsident Joe Biden zurück und Harris wurde zur neuen Hoffnungsträgerin aller Amerikanerinnen und Amerikaner, die eine zweite Trump-Präsidentschaft verhindern wollen. Und nun liegt Harris in den Meinungsumfragen plötzlich vorne.
Das Rennen ist noch lange nicht zu Ende. Harris aber hat die einmalige Chance, als klare Favoritin in die heisse Phase des Wahlkampfs zu steigen – falls ihr nicht der gleiche Fehler wie Trump während der Zusammenkunft der Republikaner in Milwaukee unterläuft. Er scherte nach rechts aus, als er sich eigentlich an die Mitte des Landes hätte wenden sollen.
Am Donnerstag, wenn Harris ihre Grundsatzrede zum Abschluss des Parteitags hält, sollte sie deshalb direkt zu den unentschlossenen Wählerinnen und Wähler sprechen. Hunderttausende von Menschen, die in den politisch umkämpften Bundesstaaten das Zünglein an der Waage spielen könnten, wollen von Harris hören, dass sie keine Revolutionärin ist.
Die Vizepräsidentin hat eine einmalige Chance, sich als gemässigte Reformerin zu präsentieren. Sie sollte sich diese nicht entgehen lassen. (aargauerzeitung.ch)
Gegenüber Trump wirkt sie wie die Rettung demokratischer Werte und respektvoller Umgangsformen.
Sollte sie das befolgen und gegen Donnys hässlichen Triaden weiterhin so gelassen, sachlich und cool bleiben - dann stehen für Kamala alle Türen offen.
Auch die Amis haben Trumps Attacken langsam satt - und erkennen wie einseitig und hässlich er sein kann. Das ist kein Politiker!