Vergangenen Freitag veröffentlichte der US-Sender CNN ein Video, in dem zu sehen ist, wie der Rapper Sean «Diddy» Combs seine damalige Freundin Cassandra Ventura körperlich misshandelt. Die Aufnahme soll aus dem Jahr 2016 stammen, die gewaltvolle Szene wurde von der Überwachungskamera eines Hotels festgehalten und kam nun, acht Jahre später, ans Licht.
Der 54-jährige Combs hatte sich am Sonntag in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet und darin die misshandelte Ex-Freundin um Entschuldigung gebeten und mitgeteilt, er übernehme Verantwortung für sein Verhalten. Ventura, die als Sängerin unter dem Namen «Cassie» bekannt ist, hatte sich zunächst nur über ihre Anwältin zum Statement Combs geäussert. Am Donnerstag postete die 37-jährige Sängerin nun ein eigenes Statement auf Instagram.
In ihrer Botschaft bedankt «Cassie» sich zunächst für die Liebe und die Unterstützung, die sie durch ihre Familie, Freunde und fremde Personen erhalten habe. Sie schreibt, dass sie dadurch Vertrauen gefasst habe und sich sicher fühle. Weiter schreibt sie: «Das ist erst der Anfang.» Sie beschreibt, wie die Gewalt sie verändert habe und betont, wie wichtig das Problem der häuslichen Gewalt sei. Obwohl es ihr heute besser gehe, werde sie sich wohl immer davon erholen müssen.
In ihrem Statement ruft sie dazu auf, Betroffenen von häuslicher Gewalt von Anfang an zu glauben.
Zum Schluss wendet sie sich an all jene, die noch «in Angst leben» und Gewalt erfahren würden. Diese sollten sich ihrem Umfeld anvertrauen, sich nicht abschotten: «Niemand sollte diese Last alleine tragen.»
Ventura und Combs waren ab 2007 rund zehn Jahre lang mit Unterbrechungen miteinander liiert und arbeiteten während dieser Zeit auch zusammen. Im vorigen November warf die Sängerin dem Musiker in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vor. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Einzelheiten ihrer Absprache wurden nicht bekannt. Sie hätten die Angelegenheit «gütlich» gelöst, hiess es. Vorwürfe von Gewalt hatte der Musiker vehement zurückgewiesen.
Strafrechtlich ist das am Freitag geleakte Video nicht mehr relevant, das Verhalten sei bereits verjährt, gab die zuständige Staatsanwaltschaft bekannt.
2023 hatten zwei weitere Frauen Anklage gegen Combs erhoben, ebenfalls wegen Sexualdelikten und weiteren Vergehen. Anfang dieses Jahres reichte ausserdem der Produzent Rod Jones eine Klage gegen den US-Rapper ein, weil dieser ihn zu Sex mit Prostituierten und Drogenkonsum gezwungen haben soll.
(hah, mit Material der sda)