Autofahrer können auf einer Provinzstrasse in den Niederlanden ihr musikalisches Wunder erleben. Beim friesischen Dorf Jelsum ist eine Strecke mit Rillen im Asphalt versehen worden. Fahren Autos darüber, hört man bei Tempo 60 die ersten Takte der friesischen Hymne.
«Sie nähern sich einer singenden Strasse», steht auf Schildern an der Strasse N357. «Das war als witzige Aktion gedacht», sagte Gerrit Hofstra, Sprecher der Provinz Friesland im Norden der Niederlande, am Montag der Nachrichtenagentur DPA. «Und sie sorgt auch noch für Verkehrssicherheit.»
Autofahrer würden ohne Probleme den Fuss vom Gas nehmen. Ausserdem passe die Aktion wunderschön zum Kulturjahr: Frieslands Hauptstadt Leeuwarden ist in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas.
Doch nicht jeder war froh. Man muss die friesische Hymne schon sehr lieben, um das Gedudel Tag und Nacht zu ertragen, sagten genervte Anwohner dem niederländischen Fernsehen. «Das ist seelische Folter», meinte eine Frau.
Mit diesen Nebenwirkungen habe keiner gerechnet, sagte Sprecher Hofstra. Der «singende Weg» soll daher noch in dieser Woche zum Schweigen gebracht werden. (sda/dpa)