Sind die Tage am kürzesten, ist die Sehnsucht nach Sommer, Sonne und Ferien am grössten. Zudem kann man anfangs Jahr einfach wunderbar die nächste Reise planen. Damit du nicht immer an die gleichen Orte musst, hier einige Tipps von meist weniger bekannten, aber wunderschönen Destinationen.
Wir beginnen gleich mit meiner Lieblingsregion: Siebenbürgen. Hier gibt's in Hunedoara dieses wunderbare Schloss. Wer alte Burgen und Schlösser liebt, der ist in Siebenbürgen sowieso gut aufgehoben. Da wäre beispielsweise auch noch das Dracula-Schloss in Bran.
Früher war Hunedoara für sein Eisenwerk bekannt, woher auch der deutsche Name Eisenmarkt stammt. Und du musst nicht mal fliegen. Rumänien ist auch gut im Zug oder mit einem Roadtrip erreichbar.
Wie grossartig kann ein Ort nur sein, wenn er Riesengebirge heisst? Im Grenzland zwischen Polen und Tschechien befindet sich der Karkonosze (polnisch) oder Krkonose (tschechisch) Nationalpark.
Hier leben unter anderem Luchse und Bisons und die Natur bietet mit ihren Wiesen, Wäldern und Bergen von Wandern über Mountainbiken oder Klettern alles für Outdoor-Fans. Auch diese Gegend erreichst du in einem mehrtägigen Roadtrip wunderbar von der Schweiz aus.
Wir wankten zwischen Kotor – das Küstenstädtchen mit der imposanten Serpentinen-Strasse «Leiter von Kotor» und dem Gebiet um Kolasin in Montenegro. Entschieden uns dann für die Kleinstadt im Norden des Landes mit seinen Klöstern und Kirchen. Und ja, im Winter kannst du hier Skifahren – falls es Schnee hat.
Weitere Highlights in der Gegend: Der Nationalpark Biogradska Gora, mit einem der letzten Regenwälder Europas oder der Nationalpark Dumitor mit seinen dunklen Felsen und Seen. An beiden Orten kannst du wandern ohne Ende.
Zwischen Den Haag und Amsterdam liegt die Universitätsstadt Leiden. Typisch holländisch kannst du diese gut zu Fuss oder mit dem Velo erkunden und gemäss unserem Niederlande-Experten Corsin Manser ist die «Beizen-Dichte grossartig».
Im 17. Jahrhundert war die Stadt eine der wohlhabendsten und wichtigsten der Niederlande. Heute beeindrucken Besucher die vielen Grachten (unter anderem soll es hier die schönste Gracht des Landes haben) und natürlich sind auch die grosse Windmühle oder die vielen Hofjes und Innengärten einen Besuch wert.
Schottland-Kenner Leo Helfenberger sagt: «Alle gehen immer in die Highlands oder auf die Isle of Skye, dabei hat der Osten ebenfalls was zu bieten.» Vor allem ist alles nicht so megatouristisch, sondern noch «echt».
Sehr zu empfehlen ist dabei Peterhead. Man kann surfen, den Robben zuschauen oder den endlosen Stränden entlangspazieren. Und wer noch eine spektakuläre Ruine an den Klippen sehen will: Rund 20 Minuten ausserhalb liegt das Slains Castle.
Kennst du die älteste bewohnte Stadt Europas? Vielleicht, wenn du Fussball-Fans bist. Es handelt sich um Plovdiv in Bulgarien. Hier trifft sich Geschichte und Gegenwart. Die Römer, Perser und Osmanen waren schon hier, erste Besiedlungsspuren gab es aus dem 5. Jahrtausend vor Christus. Kein Wunder wurde der Ort 2019 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt.
Historische Stätten findest du hier überall. Am beeindruckendsten ist in der Stadt an beiden Ufern der Mariza wohl das römische Amphitheater, das zufällig entdeckt und während zehn Jahren ausgegraben wurde. 7000 Zuschauer konnten hier früher dem Spektakel folgen.
Wer das römische Aquädukt auf dem Plaza del Azoguejo einmal gesehen hat, dürfte dies nicht mehr vergessen. Unser Ralf Meile schwärmt noch immer vom Bauwerk.
Und damit nicht genug. Auch der Alcazar von Segovia, eine der imposantesten Burgen Spaniens beeindruckt. Auf dem schmalen Bergrücken zwischen den Flüssen Eresma und Clamores thront das Meisterwerk am Nordwestende der Stadt. Zu erreichen ist Segovia übrigens mit dem Auto innert einer Stunde ab Madrid. Und Tagesausflüge lohnen sich nach Toledo und Avila.
Meile kann nicht nur Spanien, sondern auch Nordeuropa. Die Lofoten erkundet man am besten von Svolvaer aus. Das grösste Städtchen der Lofoten dient als Hub, um diese einmalige Inselwelt zu erkunden.
Egal, ob im Winter (mit Nordlichtern) oder im Sommer – eine Reise lohnt sich das ganze Jahr über. Sowohl Naturliebhaber als auch Abenteurer kommen mit diesem Angebot auf ihre Kosten.
Etwas weiter weg und die einzige Millionenstadt in unserer Liste. Noch ist Tiflis ein Insider-Tipp. Und welche Altstadt kann schon mit einem Wasserfall punkten? Ebenfalls lohnenswert: Die 20 Meter hohe Statue Kartlis Deda auf dem Sololaki-Gebirgskamm. Von hier oben hast du eine wunderbare Sicht auf die Stadt.
Die Hauptstadt Georgiens liegt in einer felsigen Schlucht, lockt mit historischen Vierteln und gutem Essen. Weinliebhaber sollten hier im Oktober zum georgischen Weinfestival anreisen. Du erreichst Tiflis von der Schweiz aus mit einem Zwischenstopp in rund 8 Stunden.
Wales ist ja ohnehin grossartig. Am besten gefiel es mir im Küstenstädtchen Tenby. Ein pittoreskes Städtchen mit farbigen Häuserfassaden, Stadtmauer und engen Gässchen. Dazu das Schloss und die St.Catherine Island mit dem Fort (bei Ebbe zu Fuss erreichbar).
Und ja, auch baden kannst du in Tenby im (etwas kühlen) Atlantik, wenn sich das Meer zurückgezogen hat. Die Umgebung hat mit Stränden, einsamen Buchten und Klippen viel zu bieten. Empfehlenswert ist beispielsweise der Broad Haven South Beach mit dem imposanten Church Rock etwa 130 Meter vor dem Ufer.
Albanien fristet noch immer ein Mauerblümchen-Dasein, wenn es um Ferienziele geht. Völlig zu unrecht. Denn egal, ob in der Hauptstadt Tirana oder dem bergigen Hinterland – du wirst überall staunen.
Oft wird auch Durrës als schöner Strandort angepriesen. Bei uns schaffte es der Ort aber auch schon in ein Ranking der Touristenfallen. Wir empfehlen darum die Orte weiter südlich der Küste entlang, wie Vlora oder auch Saranda. Hier gibt's Traumstrände und wenig Touristen.
Und wer ganz viel Natur mit etwas flacheren, sanft vertraeumten Landschaften mag, ist im noerdlichen Bezirk Maramures richtig.