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Nahost-Ticker: Abstimmung über Friedensplan im Knesset boykottiert

epaselect epa12533965 The sun sets behind the ruins of destroyed buildings in northern Gaza City, Gaza Strip, 18 November 2025, amid a ceasefire between Israel and Hamas. Around 1.9 million people in  ...
Die Sonne geht hinter den Ruinen zerstörter Gebäude im Norden von Gaza-Stadt im Gazastreifen unter, 18. November 2025. Bild: keystone
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Abstimmung über Friedensplan boykottiert +++ Netanjahu will Pufferzone bis Damaskus

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
30.11.2025, 13:1203.12.2025, 19:31
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7:13
Nach Hamas-Übergabe: Leiche als Thailänder identifiziert
Die von der islamistischen Terrororganisation Hamas zuletzt an Israel übergebene Leiche ist als die eines thailändischen Staatsbürgers identifiziert worden. Es handele sich um Sudthisak Rinthalak, gab die israelische Armee am frühen Morgen bekannt. Der Arbeiter sei am 7. Oktober 2023 in der Nähe des Kibbuzes Beeri ermordet worden, seine Leiche in den Gazastreifen gebracht und dort von der Terrororganisation Islamischer Dschihad festgehalten worden. Damals sei er 42 Jahre alt gewesen.

Nach der Übergabe dieser Leiche befindet sich jetzt nur noch eine tote Geisel im Gazastreifen. Dabei handelt es sich um einen israelischen Polizisten, der ebenfalls am 7. Oktober 2023 getötet und dessen Leiche dann in den Gazastreifen verschleppt wurde. Die Hamas hatte am 13. Oktober im Rahmen des von den USA vorangetriebenen Friedensplans alle noch lebenden Geiseln im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen.

Sudthisak Rinthalak hinterlässt seine Eltern und einen Bruder. Die Hamas und der Islamische Dschihad hatten die sterblichen Überreste des Entführten am Mittwoch Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, woraufhin sie zur Identifizierung nach Israel gebracht wurden.

Anders als im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbart, übergibt die Terrororganisation die Leichen jedoch nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil diese unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Israel bezeichnet dies als Lüge der Hamas.

In der Vergangenheit hatte die Hamas bereits Leichen übergeben, bei denen sich später herausstellte, dass es sich nicht um Geiseln handelte. Die Hamas sei verpflichtet, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen und die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um alle Geiseln zu ihren Familien zurückzubringen und würdige Begräbnisse zu ermöglichen, betonte die Armee.

Auslöser des Kriegs war das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren. (sda/dpa)
20:59
Israel lobt «gute Stimmung» bei Treffen mit Libanon und USA
Ein Treffen zwischen Vertretern aus den verfeindeten Nachbarländern Israel und Libanon sind offiziellen israelischen Angaben zufolge «in guter Stimmung» verlaufen. «Es wurde vereinbart, Ideen zu formulieren, um eine mögliche wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon voranzutreiben», teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Israel habe zudem klargestellt, dass die Hisbollah unabhängig von möglichen Fortschritten bei einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit entwaffnet werden müsse, hiess es weiter.

Laut der US-Botschaft im Libanon ging es bei dem Treffen in Nakura, das in der Nähe der Grenze zu Israel liegt, darum, einen dauerhaften Frieden sowie Wohlstand für beide Länder zu erreichen. Erstmals nahmen zivile Vertreter an einem Gespräch, das die Vereinbarung zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah stabilisieren soll, teil.

Libanon entsandte den früheren Botschafter in den USA, Simon Karam. Für Israel nahm Uri Resnick vom israelischen Nationalen Sicherheitsrat teil. An dem Treffen war zudem die US-Sondergesandte für den Libanon, Morgan Ortagus, beteiligt.

Der Libanon und Israel befinden sich im Kriegszustand und unterhalten keine offiziellen Beziehungen zueinander. Die USA setzen sich intensiv für eine Annäherung der beiden Länder ein.

Seit einem Jahr gilt zwischen Israel und der Hisbollah eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich Verstösse gegen die Vereinbarung vor. Israel greift nahezu täglich weiter an. Bemühungen im Libanon um eine Entwaffnung der Hisbollah waren bislang nicht erfolgreich. (sda/dpa)
19:45
Israels Regierungsparteien boykottieren Abstimmung über Friedensplan
In Israel sind die Regierungsfraktionen einer Parlamentsabstimmung über die Annahme des von den USA vorangetriebenen Gaza-Friedensplans ferngeblieben. Fast alle Abgeordneten des Regierungsbündnisses boykottierten israelischen Medien zufolge die Abstimmung. Dies war erwartet worden. Rechtsextreme Koalitionspartner von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sind gegen den Plan.

Praktisch hat der Antrag von Oppositionsführer Lapid keine Bedeutung, er bringt aber Netanjahu in Verlegenheit. Der Regierungschef hatte dem Plan zur Beendigung des Gaza-Kriegs zugestimmt. Die erste Phase des Abkommens wird bereits umgesetzt.

Lapid sagte im Parlament, er sei «überrascht und enttäuscht», dass Netanjahu nicht anwesend sei. «Haaretz» zitierte zudem den oppositionellen, arabischen Knesset-Abgeordneten Mansur Abbas mit den Worten: «Was wird Netanjahu dem Präsidenten sagen, wenn er ihn in zwei Wochen trifft?». US-Präsident Trump hatte den Friedensplan im September vorgestellt und Netanjahu nach jüngsten Angaben aus dessen Büro in naher Zukunft ins Weisse Haus eingeladen.

Einige Koalitionsmitglieder sind über eine Formulierung im US-Plan verärgert, die Voraussetzungen «für einen glaubwürdigen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit» nennt. Netanjahu und seine Regierung lehnen die Gründung eines palästinensischen Staats mit der Begründung ab, dass dieser die Existenz Israels gefährden würde. (sda/dpa)
18:32
Israels Armee: Soldaten bei Gefecht in Gaza verletzt
Trotz der geltenden Waffenruhe sind bei einem Gefecht im Süden des Gazastreifens israelischen Armeeangaben zufolge mehrere Soldaten verletzt worden. «Die Soldaten trafen auf mehrere Terroristen, die aus einer unterirdischen, terroristischen Infrastruktur hervorkamen», teilte Israels Militär mit. Ein Soldat habe schwere Verletzungen erlitten. Einzelheiten zu dem Vorfall, der sich den Angaben zufolge im von Israel kontrollierten Osten der Stadt Rafah ereignete, nannte die Armee zunächst nicht.

Israelischen Medienberichten zufolge haben sich in der Gegend Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder in Tunneln verschanzt.
Verhandlungen über ihre Forderung nach freiem Geleit in Gebiete, die nicht von Israels Militär kontrolliert werden, seien erfolglos geblieben.

Einwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur am Abend, dass sie aus der Gegend laute Explosionen und Schüsse gehört hätten. Hamas-nahe Medien im Gazastreifen warnten derweil vor israelischen Angriffen.

Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober gibt es immer wieder einzelne Zwischenfälle mit Toten im Gazastreifen. Auch israelische Soldaten sind seitdem getötet worden. Die Waffenruhe hat deshalb bereits mehrfach gewackelt. (sda/dpa)
17:02
Israel kündigt Öffnung von Rafah-Übergang nach Ägypten an
Israel hat die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten angekündigt. «In Übereinstimmung mit der Waffenruhe-Vereinbarung und einer Weisung der politischen Führung wird der Grenzübergang Rafah in den kommenden Tagen ausschliesslich für die Ausreise von Bewohnern des Gazastreifens nach Ägypten geöffnet», hiess es in einer Mitteilung der zuständigen Cogat-Behörde.

Die Ausreise der Bewohner werde in Zusammenarbeit mit Ägypten ermöglicht, «nachdem eine Sicherheitsfreigabe durch Israel erfolgt ist und unter der Aufsicht der Mission der Europäischen Union – ähnlich dem Mechanismus, der im Januar 2025 in Kraft war», hiess es in der auf der Plattform X veröffentlichten Mitteilung weiter.

Ägyptens Staatsinformationsdienst (SIS) wies israelische Medienberichte über eine angebliche Abstimmung zur Öffnung des Grenzübergangs Rafah in den kommenden Tagen für Ausreisen aus dem Gazastreifen allerdings zurück.

Die Behörde erklärte unter Berufung auf eine offizielle ägyptische Quelle, dass im Falle einer Einigung über die Öffnung des Übergangs der Grenzverkehr in beide Richtungen – sowohl zur Ein- als auch zur Ausreise aus dem Gazastreifen – erfolgen würde. Dies entspreche der Linie, die auch im Vorschlag von US-Präsidenten Donald Trump formuliert worden sei.

Die Öffnung der Grenze nach Ägypten war nach Inkrafttreten einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas am 10. Oktober bereits angekündigt worden. Der Schritt verzögerte sich jedoch immer wieder. Seitdem konnten Palästinenser nur unter strengen Einschränkungen über den israelischen Übergang Kerem Schalom aus dem Gazastreifen ausreisen.

Der Rafah-Übergang war zuletzt während einer Waffenruhe zu Jahresbeginn geöffnet worden. Verletzte konnten im Februar aus dem umkämpften Küstenstreifen transportiert werden. Danach wurde die Grenze jedoch wieder geschlossen. Auch nach der Öffnung für den Personenverkehr soll der Rafah-Übergang nach Willen Israels nicht als Durchgang für humanitäre Hilfslieferungen dienen. Diese wurden seit der Einnahme des Übergangs durch israelische Truppen im vergangenen Jahr hauptsächlich über den Übergang Kerem Schalom in den Küstenstreifen transportiert.

Es ist vorgesehen, dass die EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah) dort nach der Öffnung wieder die Grenzübertritte unterstützt. (sda/dpa)
16:59
Hamas übergibt sterbliche Überreste in Gaza an Rotes Kreuz
Die Hamas hat im Gazastreifen eine weitere Leiche an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Die IKRK-Mitarbeiter seien mit einem Sarg auf dem Weg zu Vertretern der israelischen Armee, teilte das Militär mit. Sollte es sich tatsächlich um die sterblichen Überreste einer Geisel handeln, würde sich noch die Leiche eines aus Israel Entführten im Gazastreifen befinden.

Die Identität der Leiche soll in einem forensischen Institut in Tel Aviv geklärt werden. Die Hamas hat in der Vergangenheit mitunter auch sterbliche Überreste übergeben, die nicht von den noch vermissten Geiseln stammen.

Auf die Übergabe von Leichen hatten sich Israel und die islamistische Hamas im Rahmen der Waffenruhevereinbarung im Oktober verständigt. Für jede israelische Geisel, deren sterbliche Überreste übermittelt werden, muss Israel laut der Vereinbarung die Leichen von 15 verstorbenen Bewohnern Gazas übergeben. (sda/dpa)
20:17
Journalist bei Angriff im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist einem Medienbericht zufolge ein palästinensischer Journalist getötet worden. Ein weiterer Journalist sei bei dem Drohnenangriff in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe den Bericht.

Laut Wafa handelte es sich bei dem Getöteten um den Journalisten Mahmoud Wadi. Nach örtlichen Medienberichten hatte der Palästinenser bei seiner Arbeit für verschiedene Medien auch eine Drohnenkamera eingesetzt. (sda/dpa)
16:00
Netanjahu fordert Pufferzone bis Damaskus
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erwartet von Syrien die Einrichtung einer «entmilitarisierte Pufferzone», die von der Hauptstadt Damaskus bis zu den von Israel annektierten Golanhöhen reichen soll.

Das sagte Netanjahu in einer Videobotschaft beim Besuch von Soldaten in einer Klinik, die kürzlich bei einem Einsatz in Syrien verletzt worden waren.

Nach dem Sturz des früheren Langzeitherrschers Baschar al-Assad hatte Israel Soldaten in die von den UN kontrollierte Pufferzone zwischen den von Israel annektierten Golanhöhen und syrisch kontrolliertem Gebiet verlegt, darunter auch auf die syrische Seite des Bergs Hermon. Israels Armee bleibe in dieser Pufferzone, «um die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten», sagte Netanjahu weiter. Ausläufer der Pufferzone liegen rund 50 Kilometer von Damaskus entfernt. (sda/dpa)
13:10
Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung
Der wegen Korruption angeklagte israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Staatspräsidenten seines Landes offiziell um Begnadigung gebeten. Das Büro des Präsidenten Izchak Herzog teilte mit, dieser habe ein formelles Gnadengesuch von Netanjahu erhalten. Es handele sich dabei um einen Brief Netanjahus und einen Brief seines Anwalts.

Das Gesuch werde nun an eine zuständige Abteilung des Justizministeriums weitergeleitet, die die Meinungen aller relevanten Behörden dazu einholen werde. Auf der Basis werde das juristische Beratungsteam im Büro des Präsidenten dann eine weitere Meinung formulieren.

«Das Büro des Präsidenten ist sich bewusst, dass es sich um ein aussergewöhnliches Gesuch mit weitreichenden Konsequenzen handelt», hiess es weiter in der Mitteilung. «Nachdem alle relevanten Stellungnahmen eingegangen sind, wird der Präsident das Gesuch verantwortungsvoll und gewissenhaft prüfen.»

US-Präsident Donald Trump hatte Herzog dazu aufgefordert, Netanjahu zu begnadigen. Er respektiere die Unabhängigkeit der israelischen Justiz, glaube aber, dass die Anklage gegen Netanjahu politisch motiviert und nicht gerechtfertigt sei, hiess es einem von Trump unterschrieben Brief an Israels Präsidenten, den Herzogs Büro zuletzt veröffentlicht hatte.

Gegen den Regierungschef läuft seit Jahren ein Korruptionsprozess. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke im Wert von umgerechnet rund 174.000 Euro angenommen zu haben - Schmuck, Zigarren und rosa Champagner. Netanjahu hatte in der Vergangenheit stets alle Vorwürfe zurückgewiesen und von einer «Hexenjagd» gesprochen. In Israel hatte es vor dem Hintergrund der schweren politischen Verwerfungen im Land immer wieder Debatten um eine Begnadigung Netanjahus gegeben. Herzog hatte in der Vergangenheit gesagt, kein Mensch stehe über dem Gesetz, er behalte sich aber vor, in der Frage nach seinem Gewissen zu handeln. Israels Opposition hatte den Vorstoss kritisiert. (sda/dpa)

11:14
Israel: Vier extremistische Palästinenser im Gazastreifen getötet
Die israelische Armee hat im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben vier extremistische Palästinenser getötet. In der Nacht seien im Bereich der Stadt Rafah «vier Terroristen identifiziert worden, die aus einer unterirdischen Infrastruktur in dem Gebiet kamen», hiess es in einer Mitteilung des Militärs. Sie seien in Abstimmung mit der Luftwaffe «ausgeschaltet» worden.

Israelischen Medienberichten zufolge hatten sich in einem Tunnel im Bereich von Rafah Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder in einem Gebiet verschanzt, das im Rahmen der Waffenruhe von Israel kontrolliert wird. Verhandlungen über ihre Forderung nach freiem Geleit seien erfolglos geblieben.

Im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas war am 10. Oktober eine Waffenruhe vereinbart worden. Dennoch kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, beide Seiten werfen sich Verstösse vor. Seit Beginn der Waffenruhe sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 350 Palästinenser getötet worden. Mehrere israelische Soldaten kamen bei Angriffen ums Leben. (sda/dpa)
16:23
Wieder tödlicher Zwischenfall im Gazastreifen
Trotz der Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es erneut einen tödlichen Zwischenfall gegeben. Israels Armee teilte mit, eine Person habe sich in einem vom Militär kontrolliertem Gebiet im Süden des Gazastreifens Soldaten genähert.

Der Palästinenser sei eine unmittelbare Bedrohung für sie gewesen und deshalb aus der Luft angegriffen worden. Die Armee «traf den Terroristen und schaltete ihn aus, um die Bedrohung zu beseitigen», hiess es.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte am Morgen einen Toten in dem Ort Bani Suheila im Süden des Küstengebiets gemeldet. Der Mann sei von einer israelischen Drohne getroffen worden. Ähnliche Zwischenfälle mit Toten gibt es seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober immer wieder.

Israels Armee zerstört unterirdische Anlagen in Rafah
Israels Armee teilte zudem mit, sie habe neun Tote in einem unterirdischen Komplex im Osten der Stadt Rafah gefunden. Das israelische Militär zerstöre dort unterirdische Infrastruktur unter anderem mit Hilfe von Luftangriffen. Höchstwahrscheinlich seien sie dabei ums Leben gekommen, so die Armee.

Sie sprach von Terroristen. Wann genau sie getötet wurden, sagte das Militär nicht.

Laut israelischen Medienberichten haben sich in der Gegend Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder in Tunneln verschanzt. Verhandlungen über ihre Forderung nach freiem Geleit in Gebiete, die nicht von Israels Armee kontrolliert werden, seien bislang erfolglos geblieben.

Das israelische Militär sagte weiter: «Bislang wurden mehr als 30 Terroristen ausgeschaltet, die versuchten, aus der Untergrund-Terrorinfrastruktur im Osten von Rafah zu fliehen.» Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (sda/dpa)
11:57
Berichte: Israel untersucht Tod zweier Palästinenser bei Festnahme
Israels Behörden ermitteln Berichten zufolge zu einem Vorfall, bei dem israelische Sicherheitskräfte zwei militante Palästinenser im Westjordanland erschossen haben, die sich zuvor ergeben haben sollen.

Eine Einheit des Justizministeriums, die mögliches Fehlverhalten von Polizisten prüft, habe eine Untersuchung gegen einen Grenzpolizisten eingeleitet, meldete die israelische Zeitung «Haaretz». Auch andere israelische Medien berichteten über den Beginn von Ermittlungen in dem Fall.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf beteiligte israelische Sicherheitskräfte, die beiden von Israel gesuchten Männer hätten ihnen erteilte Anweisungen nicht befolgt.

Sie seien entgegen einer Anordnung in ein von Israels Einsatzkräften umstelltes Gebäude zurückgekehrt, aus dem sie Berichten zufolge zuvor mit erhobenen Händen gekommen waren. Daraufhin seien sie erschossen worden.

Die israelische Polizei äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Darstellung des Vorfalls in den Medienberichten.

Ein von einem ägyptischen Sender verbreitetes Video soll den Vorfall am Donnerstag in der Nähe der Stadt Dschenin zeigen. Die Aufnahme konnte zunächst nicht verifiziert werden.

Israelischen Angaben zufolge wollten die israelischen Sicherheitskräfte die beiden Palästinenser festnehmen. Ihnen wurde demnach unter anderem vorgeworfen, Sprengsätze auf Sicherheitskräfte geworfen zu haben.

«Die gesuchten Personen gehörten einem Terrornetzwerk in der Gegend an», hiess es weiter. Einzelheiten dazu wurden zunächst nicht genannt.

Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir teilte mit, er unterstütze die Sicherheitskräfte, die auf die Gesuchten geschossen hätten. Sie hätten genau so gehandelt, wie von ihnen erwartet. «Terroristen müssen sterben», so Ben-Gvir. (sda/dpa)
10:59
Tote und Verletzte bei israelischem Einsatz in Syrien
Bei einem Einsatz israelischer Bodentruppen im Umland der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mehrere Menschen getötet und etliche verletzt worden. Die israelische Armee wollte nach eigenen Angaben zwei Verdächtige in dem Ort Beit Dschinn südwestlich der syrischen Hauptstadt festnehmen. Sie sollen demnach der Terrororganisation Al-Dschama al-Islamija angehören und sollen unter anderem Raketenangriffe auf Israel geplant haben.

Dabei kam es den Angaben nach zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf Israels Soldaten auch Unterstützung aus der Luft erhalten hätten.

Nach Angaben aus Kreisen der syrischen Gesundheitsbehörde wurden bei dem Vorfall am frühen Morgen (Ortszeit) mindestens zehn Menschen getötet und knapp zwei Dutzend verletzt. Israels Streitkräfte gaben an, mehrere Militante getötet zu haben.

Die Verdächtigen seien festgenommen worden. Bei dem Einsatz wurden demnach aber auch mehrere israelische Soldaten verletzt. Syrischen Angaben zufolge wurde die Rettung der Verletzten durch Beschuss der israelischen Soldaten erschwert, die am Rande des Orts Stellung bezogen haben sollen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien berichtete von zehn Toten. Darunter seien sowohl Kämpfer als auch Zivilisten. Weitere Menschen werden demnach vermisst.

Der Beobachtungsstelle zufolge handelte sich um den grössten israelischen Militäreinsatz in Syrien seit dem Sturz des früheren Langzeitherrschers Baschar al-Assad vor knapp einem Jahr.

Laut den Aktivisten wurden Teile des Orts von der israelischen Armee ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung unter Beschuss genommen.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf den Direktor eines Krankenhauses in Damaskus, fünf der Toten gehörten derselben Familie an.

Die Gruppe al-Dschama al-Islamija ist sowohl mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas als auch mit der vom Iran unterstützen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon verbündet.

Israel hat nach dem Sturz von Assad Truppen in die von den UN kontrollierte Pufferzone zwischen den von Israel annektierten Golanhöhen und syrisch kontrolliertem Gebiet verlegt, darunter auch auf die syrische Seite des Bergs Hermon.

Israel will eigenen Angaben zufolge, dass sich in der Grenzregion keine radikalen, Israel feindlich gesinnten Gruppen ansiedeln. (sda/dpa)
17:40
Bericht: Israelische Streitkräfte verletzen 10 Palästinenser im Wetjordanland
Bei einem grossangelegten Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind laut einem Medienbericht mehrere Palästinenser verletzt worden. Israels Einsatzkräfte hätten in der Nähe der Stadt Tubas zehn Einwohner «heftig geschlagen», berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Vier seien in eine Klinik gebracht worden. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Zuvor hatte das israelische Militär mitgeteilt, die Armee, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie Israels Grenzpolizei hätten in der Nacht im Rahmen einer «umfassenden Anti-Terror-Operation» einen Einsatz im Norden des Westjordanlands begonnen. Einzelheiten dazu wurden zunächst nicht genannt.

Palästinensische Medien berichteten, betroffen seien Tubas und mehrere Nachbarorte. Israelische Einsatzkräfte hätten dort Gebäude durchsucht und Bewohner aufgefordert, zeitweise ihr Zuhause zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben in der Gegend vorerst geschlossen.
16:38
Mehrere Tote bei Explosion in Syrien
Bei einer schweren Explosion im Norden der syrischen Provinz Idlib sind am Mittwoch nach Angaben lokaler Behörden fünf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zehn weitere Personen wurden demnach verletzt.

Bei der Explosion sei ein Lagerhaus zerstört worden sein. Dort sollen Munition und Raketen gelagert worden sein. Erste Ermittlungen des Innenministeriums deuteten darauf hin, dass Arbeiten in einer nahegelegenen Werkstatt die Explosion ausgelöst hätten, hiess es.

Lokale Quellen berichten, dass das zerstörte Lager einer der bewaffneten Gruppen in der dicht besiedelten Region gehört haben soll. Augenzeugen zufolge sperrten Sicherheitskräfte das Gebiet weiträumig ab und nahmen die Ermittlungen auf. (sda/dpa)
13:43
Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmasslicher Täter getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Westjordanland einen Palästinenser getötet, der im vergangenen Jahr einen israelischen Wachmann mit einem Hammer umgebracht haben soll.

Zuvor seien bereits fünf mutmassliche Komplizen des Mannes festgenommen worden, hiess es in einer Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet.

Anschliessend umstellten sie den Angaben zufolge ein Haus in einem Dorf in der Nähe der Stadt Dschenin, in dem sich der Gesuchte verschanzt hatte. Er sei nach einem Schusswechsel getötet worden. Die israelischen Sicherheitskräfte hätten in dem Gebäude anschliessend unter anderem Waffen gefunden. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, der Getötete sei 22 Jahre alt gewesen.
(sda/dpa)
18:03
Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein
Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen. Nach der Verteilung von mehr als 187 Millionen Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, «dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen», sagte GHF-Geschäftsführer John Acree.

Die Stiftung ist demnach seit Wochen im Gespräch mit internationalen Organisationen sowie mit dem US-geführten Koordinationszentrum (Civil Military Coordination Centre, CMCC) in Südisrael, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas überwachen soll. «Es ist klar, dass sie das von GHF erprobte Modell übernehmen und ausweiten werden», sagte Acree den Angaben zufolge.

Die GHF hatte ihren Einsatz in dem abgeriegelten Küstengebiet im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Israel warf der islamistischen Hamas damals vor, sie stehle humanitäre Hilfe. Die GHF war als Mittel gedacht, dies zu umgehen, sowie als Alternative für andere Hilfsorganisationen, denen Israel kritisch gegenübersteht.

Während der gesamten viereinhalbmonatigen Einsatzzeit sei kein einziger Hilfslastwagen der Stiftung geplündert worden, hiess es in der Mitteilung von GHF. Immer wieder gab es aber Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der von der GHF betriebenen Verteilstellen. (sda/dpa)
13:47
Tote bei gewaltsamen Vorfällen im Gazastreifen
Im Gazastreifen hat es trotz geltender Waffenruhe wieder tödliche Zwischenfälle gegeben. Medizinische Kreise im Gazastreifen meldeten vier Tote bei israelischen Angriffen seit dem Morgen.

Israels Armee teilte mit, es sei in der Gegend zu zwei Vorfällen gekommen, bei denen insgesamt drei Personen die gelbe Linie, hinter die sich das Militär im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zurückgezogen hatte, übertreten hätten. Die Betroffenen sollen sich jeweils den israelischen Soldaten genähert und eine Bedrohung für diese dargestellt haben. Die israelische Armee «griff die drei Terroristen an, um die Bedrohung zu beseitigen», hiess es in einer Mitteilung weiter. Dabei seien Treffer festgestellt worden.

Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hiess zudem, zwei Palästinenser seien durch israelischen Artillerie-Beschuss im Osten der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen. Der Vorfall habe sich ebenfalls in der Nähe der gelben Linie ereignet. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe dem Bericht nach. (dpa/sda)

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein türkisches Gericht hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsident Netanjahu sowie 36 weitere Mitglieder der israelischen Regierung erlassen.
  • Der UN-Sicherheitsrat debattiert über eine von der Trump-Regierung vorgelegte Resolution zur Lage im Gazastreifen. Vorgesehen sind eine Übergangsverwaltung sowie 20'000 Soldaten.
  • Bei erneuten israelischen Luftschlägen im Libanon sind nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
  • Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober konnten laut UNO mehr als 37'000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden.
  • Nach der Übergabe einer weiteren Leiche durch die Hamas befinden sich noch vier tote Geiseln in Gaza, darunter zwei aus Israel entführte Ausländer.
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