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6000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet – an nur einem Tag

Trauriger Rekord: 6000 Flüchtlinge aus Mittelmeer gefischt – an nur einem Tag

04.10.2016, 14:3205.10.2016, 09:58
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Flüchtlinge werden vor der Küste Libyens geborgen. Das Bild wurde Ende August aufgenommen.Bild: Emilio Morenatti/AP/KEYSTONE

Vor der libyschen Küste sind am Montag an einem einzigen Tag 6055 Bootsflüchtlinge aufgegriffen worden. Sie waren auf 32 Schlauchbooten, fünf Kähnen und zwei Flössen unterwegs. Neun Menschen wurden tot geborgen.

An dem Einsatz waren drei Schiffe der Küstenwache, zwei der italienischen Marine, je eines der EU-Mission Eunavformed und der Grenzschutzagentur Frontex sowie Schiffe diverser Hilfsorganisationen beteiligt, wie die italienische Küstenwache mitteilte, die die Rettungsaktion im Seegebiet rund 55 Kilometer vor Tripolis koordinierte.

Private Seenotretter im Mittelmeer

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Private Seenotretter im Mittelmeer
Umgebauter Fischtrawler «Phoenix 1» beim Auslaufen in Valletta (Malta): Auf eigene Kosten rüsteten die Catrambones das Schiff zum Seenotrettungskreuzer aus.
quelle: x01097 / darrin zammit lupi
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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte am Dienstag mit, sie allein habe mit ihren drei Rettungsschiffen innerhalb von weniger als sieben Stunden fast 2000 Menschen von elf Booten gerettet. Viele der Rettungseinsätze seien dramatisch verlaufen, und einige Menschen mussten aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustandes sofort auf das italienische Festland gebracht werden.

Ein Tag im Asylzentrum

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Ein Tag im Asylzentrum
Die Jugendherberge in St.Gallen wurde vorübergehend zu einem Asylzentrum umfunktioniert.
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Eine junge Schwangere starb kurz nach ihrer Rettung, noch bevor sie evakuiert werden konnte. «Es ist inakzeptabel, dass die Menschen auch im Jahr 2016 immer noch keine andere Wahl haben, als diese schreckliche, tödliche Reise anzutreten,» kritisierte die NGO am Dienstag in einer Aussendung.

Von Libyen aus hat in diesem Jahr wieder eine grosse Anzahl von Migranten vor allem aus Afrika den gefährlichen Weg übers Mittelmeer nach Europa gesucht. Die Zahlen schwanken stark. Am Sonntag waren es 534 Flüchtlinge an einem Tag. Am 30. August wurden an einem einzigen Tag sogar 6908 Flüchtlinge zwischen der libyschen Küste und Sizilien aus Seenot gerettet.

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Die Schliessung der Balkanroute im Frühjahr scheint sich auf die Flüchtlingszahlen auf der zentralen Mittelmeerroute aber nicht auszuwirken. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen 2016 wie 2015 bis Ende September jeweils rund 132'000 Bootsflüchtlinge nach Italien.

(sda/dpa/apa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Homelander
04.10.2016 15:54registriert Oktober 2014
Den Titel könnte man auch missverstehen...
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m:k:
04.10.2016 15:38registriert Mai 2014
Zurzeit ist keine Lösung in Sicht. Klar scheint aber, dass es so nicht weitergehen kann. Beim derzeitigen Bevölkerungswachstum in Afrika und dem Zustand der Staaten, wird diese "Flüchtlingskrise" in den nächsten Jahren nicht zu bewältigende Ausmasse annehmen. Wir würden uns lieber ziemlich schnell eine humane und einheitliche Lösung für unsere Welt suchen, bevor es zu spät ist. Wirtschaftshilfe, mehr Demokratie (wie man das nachhaltig einführt, weiss ich nicht) und Familienplanung wären schon einmal ein Anfang.
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