International
Natur

Brasilien plant bis 2022 mit Militär im Amazonas-Gebiet zu löschen

2019 verschwand alle 6 Sekunden ein St�ck Prim�rwald von de Gr�sse eines Fussballfelds. Brasilien (Bild) war mit Abstand am h�rtesten betroffen (Archivbild)
Amazonien verzeichnete im Juni 2020 die schlimmsten Brände für den Monat seit 13 Jahren.Bild: sda

Bolsonaro plant Löscheinsatz im Amazonas zu verlängern – ein fraglicher Feldzug

15.07.2020, 22:10
Mehr «International»

Inmitten des Drucks von internationalen Investoren und der heimischen Wirtschaft plant die brasilianische Regierung, die Streitkräfte des Landes länger in Amazonien zu behalten, um Abholzung und Brände zu bekämpfen.

«Wir haben Pläne, die Operation, falls erforderlich, bis zum Ende der Amtszeit des Präsidenten am 31. Dezember 2022 aufrechtzuerhalten», sagte Hamilton Mourão bei dem Treffen des Amazonas-Rates im Aussenministerium in Brasília am Mittwoch.

Der Vize-Präsident ist auch Vorsitzender des Amazonas-Rates, mit dessen Bildung Anfang des Jahres Brasiliens Staatsführung Kritik an ihrer Umwelt- und Klimapolitik konterte. Präsident Jair Bolsonaro hatte die Streitkräfte des Landes im Kampf gegen die Zerstörung im Mai vorzeitig nach Amazonien geschickt.

Bemühungen sind fraglich

Dies geschah drei Monate früher als 2019, als die Zerstörung des grössten Regenwaldes der Welt dramatisch zunahm und internationale Kritik hervorrief. In den vergangenen Wochen war Bolsonaro aus dem Ausland wieder immer stärker kritisiert worden, der Druck der heimischen Wirtschaft stieg. Mourão hielt eine Videokonferenz mit europäischen Investoren ab.

epa07789490 A handout photo made available by NASA Earth Observatory of a map showing active fire detections in Brazil as observed by Terra and Aqua MODIS satellites between 15 and 19 August 2019 (iss ...
Eine Aufnahme des Nasa-Fernerkundungsprogramm zeigt die Feuerherde im Amazonasgebiet im August 2019. Bild: EPA

Nach einem Medienbericht hatten zuvor 38 brasilianische und ausländische Firmen die Regierung zu konkreten Schritten gegen die Abholzung aufgerufen.

Ob Brasilien nun tatsächlich seine Bemühungen gegen die Abholzung erhöht, ist fraglich. Amazonien verzeichnete im Juni die schlimmsten Brände für den Monat seit 13 Jahren. Umweltschützern zufolge kann die Anwesenheit der Streitkräfte die illegale Zerstörung des Waldes nur kurzfristig eindämmen. Sie warnen, dass die Armee nicht die Arbeit der Umweltbehörden ersetzen könne. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Brände im Amazonas-Gebiet
1 / 19
Brände im Amazonas-Gebiet
In Brasilien steht der Wald in Flammen. Seit Wochen wüten Tausende Feuer im Amazonasgebiet und den angrenzenden Steppengebieten.
quelle: ap
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
«Die Lage in Syrien ist äusserst gefährlich und kann die gesamte Region destabilisieren»
Die Kämpfe in Syrien sind wieder aufgeflammt. Eine islamistische Rebellenallianz eroberte die Millionenstadt Aleppo. «Diese Instabilität bietet terroristischen Gruppen wie dem IS und Al-Qaida weiterhin einen Nährboden, was die Sicherheit in der gesamten Region bedroht», sagt Politikwissenschaftlerin Elham Manea.

In einer Blitzoffensive eroberte ein islamistisches, dschihadistisches Rebellenbündnis die Millionenstadt Aleppo. Die Assad-Truppen leisteten kaum Widerstand. Was zum Vormarsch beigetragen hat und welche Gefahren er mit sich bringt, darüber haben wir mit Politikwissenschaftlerin Elham Manea gesprochen. Die Titularprofessorin doziert an der Universität Zürich über Geopolitik, Islamismus und Menschenrechte im Nahen Osten.

Zur Story