International
Österreich

Marsch gegen Rechts: In Wien protestierten Zehntausende gegen die neue Regierung

epa06436268 Protesters march during a protest against the new coalition government between Austrian Peoples Party (OeVP) and the right-wing Austrian Freedom Party (FPOe) in Vienna, Austria, 13 January ...
Zehntausende demonstrieren in Wien.Bild: EPA/EPA

Marsch gegen Rechts: In Wien protestierten Zehntausende gegen die neue Regierung

13.01.2018, 23:0213.01.2018, 23:10
Mehr «International»

Mindestens 20'000 Regierungsgegner sind am Samstag in Österreich aus Protest gegen die Politik der rechtskonservativen Regierung auf die Strasse gegangen. Die Veranstalter gingen von 80'000 Teilnehmern aus. Zur Demonstration aufgerufen hatten linke Gruppen und Befürworter einer toleranten Asylpolitik. Viele Teilnehmer fürchteten einen Sozialabbau.

Mit Pfeifkonzerten und Transparenten protestierten sie gegen die Politik der im Dezember gebildeten Regierung. Sie werfen der Koalition aus der konservativen ÖVP von Bundeskanzler Sebastian Kurz und der rechten FPÖ rassistische, rechtsextreme und neofaschistische Tendenzen vor. Der Umzug verlief nach ersten Angaben der Polizei friedlich.

epa06436263 People carry a banner reading 'no to black and blue', refering to the governing coalition, as they take part in a protest against the new coalition government between Austrian Pe ...
Regierungsgegner an der Kundgebung in Wien.Bild: EPA/EPA

«Unser Land wird nicht von den neuen Faschisten erobert werden», rief ein Aktivist der «Plattform für eine menschliche Asylpolitik», Michael Genner, bei der Auftaktkundgebung. Zu den Organisatoren gehörten auch die «Offensive gegen Rechts» und die «Plattform Radikale Linke». Eine Gruppe, die mitmarschierte, nannte sich «Omas gegen Rechts».

FPÖ-Parteichef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache hatte am Morgen bekräftigt, dass die Koalition die illegale Migration nach Österreich stoppen werde. Er attackierte beim traditionellen Neujahrstreffen seiner Partei in Vösendorf südlich von Wien «völliges Versagen der politischen Verantwortungsträger» während der Migrationswelle 2015.

epa06436246 People carry a banner reading 'f'ck strache' as they take part in a protest against the new coalition government between Austrian Peoples Party (OeVP) and the right-wing Aus ...
Die Antwort auf Straches Politik.Bild: EPA/EPA

FPÖ provoziert mit «Konzentration»

Innenminister Herbert Kickl von der FPÖ hatte am Donnerstag mit der Äusserung für Empörung gesorgt, er wolle Asylbewerber künftig «konzentriert» in Grundversorgungszentren unterbringen.

Die von Kickl während einer Pressekonferenz benutzte Formulierung führte zu Nachfragen von Journalisten, die auf den Anklang an nationalsozialistische Konzentrationslager hinwiesen. Kickl antwortete darauf, er habe «keinerlei Provokation» beabsichtigt.

In Österreich hatten ÖVP und FPÖ bereits im Jahr 2000 eine Regierungskoalition gebildet. Dies war damals international auf Kritik gestossen. In Österreich gab es immer wieder Proteste gegen dieses Bündnis, an der grössten derartigen Demonstration beteiligten sich bis zu 250'000 Menschen. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
26 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
hävi der spinat
14.01.2018 00:39registriert Dezember 2017
Europa öffnet alle Grenzen und vergisst dabei die dadurch entstandene Außengrenze zu schützen.
Was eine noch nie dagewesene Völkerwanderung zur Folge hat.

Das nun Parteien und Regierungen versuchen, dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist nicht nur löblich, sondern dringendst notwendig.

Das Linke nun diese Politiker einschüchtern, mit übelsten Schimpfwörtern, wie z. B. "Rassismus", oder immer heftiger mit der Nazikeule wedeln, ist erbärmlich und antidemokratisch.

Die Selbstgerechtigkeit dieser Leute ist nur Beweis der Dekadenz Europas.

Sind wir tatsächlich fällig geworden?
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
atomschlaf
14.01.2018 01:01registriert Juli 2015
Tolle Demokraten, momoll... 🙄
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hugo Wottaupott
14.01.2018 04:52registriert Februar 2014
Wer konsequent immer gegen Rechts marschiert läuft gezwungenermassen im Kreis.
00
Melden
Zum Kommentar
26
Syriens Rebellen: Planten Umsturz seit einem Jahr +++ Türkei öffnet Botschaft in Damaskus
Rebellen haben die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und die Regierung von Baschar al-Assad gestürzt. Die aktuellsten News zum Konflikt im Liveticker.
Zur Story