International
Polen

Polnische Katholiken kritisieren Mel Gibsons Maria-Darstellerin Smutniak

Polnische Katholiken kritisieren Mel Gibsons Maria-Darstellerin Smutniak

28.10.2025, 17:2228.10.2025, 17:22

Die Schauspielerin Kasia Smutniak ist von konservativen katholischen Kreisen in ihrem Heimatland Polen heftig kritisiert worden. Grund dafür ist ihre Rolle als Jungfrau Maria im neuen Film von Mel Gibson.

Mel Gibson hat Smutniak die Rolle der Mutter Jesu in seinem neuen Werk «Die Auferstehung» anvertraut – der Fortsetzung von «Die Passion Christi» (2004).

Die Dreharbeiten haben bereits begonnen und finden – wie schon bei «Die Passion Christi» – in Italien statt, unter anderem in den römischen Filmstudios Cinecittà, in Matera und in Apulien. Auch deshalb hat Gibson mehrere italienische Schauspieler engagiert: Riccardo Scamarcio übernimmt die Rolle des Pontius Pilatus, während für Maria die polnisch-italienische Schauspielerin Smutniak ausgewählt wurde, die fast ihre gesamte Karriere in Italien gemacht hat. Diese Entscheidung stösst jedoch bei Polens katholischen Traditionalisten auf starke Ablehnung.

epa12476162 Italian-Polish actor Kasia Smutniak arrives on the red carpet for the screening of the documentary 'Roberto Rossellini - Piu di una vita' (lit. Roberto Rossellini - More than a l ...
Kasia Smutniak bei einem Filmfestival in Rom.Bild: keystone

Auslöser war ein Artikel auf der Website «PolskiiRadi.pl», in dem es heisst:

«Es ist kein Geheimnis, dass Smutniak öffentlich das Recht auf Abtreibung unterstützt und die polnische Gesetzgebung mehrfach als Gefahr für die Rechte der Frauen kritisiert hat.»

Heilige Figur und Recht auf Abtreibung

Konservative Medien in Polen sehen darin eine unvereinbare Haltung mit der Darstellung einer heiligen Figur wie der Jungfrau Maria. Sogar die nationalkonservative Partei PiS soll sich eingeschaltet und der Filmproduktion einen Protestbrief geschickt haben.

In Polen ist Abtreibung zwar grundsätzlich erlaubt, doch das Gesetz zählt zu den restriktivsten in Europa: Ein Schwangerschaftsabbruch ist nur zulässig, wenn das Leben oder die Gesundheit der Frau gefährdet ist, oder wenn die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung ist.

Die 46-jährige Kasia Smutniak begann ihre Karriere zunächst als Model, bevor sie in Italien zum Film kam. Ihren Durchbruch als Schauspielerin hatte sie mit dem Film «Radio West» (2003). Heute gehört sie zu den bekanntesten Schauspielerinnen des italienischen Kinos und ist häufig auf Festivals etwa in Venedig oder Rom präsent. (rbu/sda/apa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
El_Chorche
28.10.2025 18:22registriert März 2021
Was Extremisten triggert, find ich eine gute Wahl.

#teamSmutniak
443
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schöppelimunggi
28.10.2025 18:53registriert Dezember 2020
Ich bin auch der Meinung, dass z.B. Bösewichte nur noch von Leuten gespielt werden sollten, die auch wirklich böse sind…
341
Melden
Zum Kommentar
avatar
Haarspalter
28.10.2025 18:59registriert Oktober 2020
Man kann ja für das polnische Publikum einen erzkonservativen Kardinal die Rolle der Maria spielen lassen.
Als Frau verkleidet.

War im elisabethanischen England zu Shakespeares Zeiten voll ok - die Leute damals fanden es lustig.
283
Melden
Zum Kommentar
13
Auflösung des Parlaments stürzt Thailand in politische Krise
Inmitten des wieder entflammten Grenzkonflikts mit Kambodscha hat in Thailand die Auflösung des Repräsentantenhauses neue politische Unsicherheit gebracht.
Zur Story