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Russland

Drohnen über Europa: Drohnenwall soll Russland fernhalten

Luftraumverletzungen: «Drohnenwall» soll Russland auf Abstand halten

Die EU treibt ihre Pläne für einen «Drohnenwall» an ihrer Ostflanke voran. Die Abwehrmassnahme gegen Russland liesse sich wohl schnell umsetzen.
26.09.2025, 20:21
Ein Artikel von
t-online

Die Planungen für den Aufbau eines umfassenden Drohnenabwehrsystems an der Ostflanke der EU gewinnen nach den jüngsten mysteriösen Ereignissen in Dänemark und nun auch Deutschland an Fahrt. Wie EU-Verteidigungsindustriekommissar Andrius Kubilius mitteilte, wurde bei einer Videokonferenz mit Verteidigungsministern vereinbart, mit der Umsetzung des Konzepts zu beginnen.

Demnach soll vorrangig ein «Drohnenwall» errichtet werden, der mit fortschrittlichen Fähigkeiten das Erkennen, Verfolgen und Abfangen von unbemannten Flugkörpern ermöglicht.

Verteidigungsminister beraten Drohnenabwehr

Kubilius sagte, er werde sich nun beim EU-Gipfel im Oktober noch den politischen Rückhalt der Staats- und Regierungschefs sichern. Im Anschluss werde man dann gemeinsam mit nationalen Expertinnen und Experten eine detaillierte technische Roadmap festlegen und Europas Verteidigungsindustrie mobilisieren. Für die Finanzierung sollten auch EU-Instrumente genutzt werden.

«Der Schutzschild für die Ostflanke (Eastern Flank Watch) mit dem Drohnenwall als Kernstück wird ganz Europa zugutekommen», betonte Kubilius. In einem Interview der Webseite «Euractiv» hatte er zuletzt gesagt, der Wall könne innerhalb eines Jahres aufgebaut sein.

Diese Staaten sind dabei

An der Videokonferenz nahmen nach Angaben des EU-Kommissars Verteidigungsminister der EU-Staaten Bulgarien, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien teil. Mit dabei waren zudem auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas sowie Vertreter Ungarns, der Slowakei, der dänischen EU-Ratspräsidentschaft und der Nato. In einer separaten Schalte unterrichtete der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal die EU-Runde über die ukrainischen Erfahrungen bei der Abwehr russischer Drohnen.

An dem Konzept für eine deutlich effektivere Drohnenabwehr an der EU-Ostflanke wird bereits seit Monaten gearbeitet. Wie notwendig es ist, zeigte aus Sicht der Planer zuletzt vor allem das massive Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum Polens vor zweieinhalb Wochen. Als weiterer Beleg werden auch die Ereignisse in Dänemark gewertet, wo bislang nicht identifizierte Drohnen stundenlang Flughäfen lahmlegten.

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