Geheimdienst: 19-jähriger Russe wollte als alte Frau verkleidet Rüstungsunternehmer töten
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben in St.Petersburg einen Anschlag auf den Chef eines Rüstungsunternehmens vereitelt.
Ein 19-Jähriger sei gefasst worden, nachdem er als alte Frau verkleidet einen Sprengsatz an einem Auto befestigt habe. Dies berichtet die russische Komsomolskaja Prawda.
Zwei 31- bzw. 32-jährige Frauen sollen ihm bei der Planung des mutmasslichen Anschlags geholfen haben. Über das Motiv ist noch nichts bekannt. Eine der beiden soll Absolventin einer St.Petersburger Modeschule sein, die andere eine erfolgreiche Coiffeurin.
Sie wurden nach russischen Angaben alle festgenommen. Alle drei besitzen die russische Staatsbürgerschaft – der FSB spricht trotzdem von einem «ukrainischen Spionagenetzwerk».
Mutmassliche Verbindungen in die Ukraine
Die Frauen sollen über Telegram mit einem Kontaktmann einer «ukrainischen Terrororganisation» Kontakt gehabt haben. Diese habe Verbindungen zum ukrainischen Geheimdienst, so die russischen Vorwürfe.
Die Frauen hätten sich je ein Fahrrad gekauft, es mit Videokameras ausgestattet und die Zielperson – den Chef eines russischen Rüstungsunternehmens – mehrere Tage lang beschattet.
Auf einem Friedhof richteten sie schliesslich ein Versteck ein, wo sie den improvisierten Sprengsatz platzierten. Der 19-Jährige holte diesen ab und fuhr zur Privatadresse der Zielperson. Die Sprengladung habe sich in einem Gehäuse einer Powerbank mit Magnet befunden und sollte per Anruf ausgelöst werden, berichteten Vertreter der russischen Geheimdienste der «Komsomolskaja Prawda».
Die beiden Frauen legten inzwischen ein Geständnis ab. Es droht allen Beteiligten im Fall einer Verurteilung für Beteiligung an einer terroristischen Organisation und Landesverrat im Extremfall eine lebenslange Haftstrafe.
(rbu)