Neben der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Europawahl-Kandidat Guido Rail soll nun auch Parteichef Jörg Meuthen von dubiosen Geldspendern profitiert haben. Dies haben Recherchen des ARD-Politikmagazins «Report Mainz» und des «Spiegel» ergeben. Die Spuren reichen dabei zurück in die Schweiz.
Die AfD überreichte dem Bundestag eine Liste mit Namen von Geldgebern der Partei. Nun kam heraus, dass Meuthen teilweise von den gleichen Geldgebern unterstütz wurde wie Reil und Weidel.
Weidel erhielt im Jahr 2017 eine Spende von über 130'000 Euro. Der Absender war eine Pharmafirma aus Zürich. Die AfD wiederum behauptete, das Geld stamme von mehreren Personen und überreichte dem Bundestag eine Liste mit 14 Namen.
Einige der Namen, die sich auf diese Liste befanden, sind nun auch als Gönner bei Jörg Meuthen aufgetaucht. Auch im Fall des Parteivorsitzenden übermittelte die AfD eine Liste. Bekannt war bisher nur, das sich Meuthen im Jahr 2016 von der Schweizer PR-Agentur Goal AG unterstützen liess. Diese erstellte unter anderem eine Website für ihn.
Bislang sprach die AfD von einem Freundschaftsdienst des Goal-Chefs Alex Segert, der für die SVP politisiert und Werbung gestaltet. Doch darüber wird nun kein Wort mehr verloren. Wie bei Weidel heisst es seitens der AfD nun, das Geld stamme von mehreren Personen.
Nun klärt die Bundestagsverwaltung die Hintergründe der Spenden ab. Die sogenannte «Swiss Connection» sorgt schon länger für Schlagzeilen in Deutschland.
Die Zuwendungen aus der Schweiz könnten für die AfD heikel werden. Denn sogenannte «Strohmannspenden», bei denen die Spender verschleiert werden, sind in Deutschland verboten. Auch Parteispenden, die aus einem Nicht-EU-Land stammen sind illegal, sofern sie nicht von EU-Staatsbürgern stammen.
Vor einer Woche wurde bereits bekannt, dass auch AfD-Politiker Reil Spenden von Personen erhielt, die auch Weidel unterstützten. Reil hatte wie Meuthen von der Schweizer Goal AG Wahlkampf-Unterstützung erhalten. (cma)