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Schweiz

Laut UN-Bericht: Weltweit geschieht alle 10 Minuten ein Femizid

Weltweit geschieht alle 10 Minuten ein Femizid – diese Regionen sind besonders betroffen

Etwa alle zehn Minuten wird nach Schätzungen der Vereinten Nationen eine Frau oder ein Mädchen zum Opfer tödlicher Gewalt innerhalb der Beziehung oder Familie.
25.11.2025, 04:5925.11.2025, 05:17

Im vergangenen Jahr seien weltweit etwa 83'000 Frauen gezielt umgebracht worden – und in rund 60 Prozent der Fälle sei der Täter ein Familienmitglied oder Lebenspartner gewesen, teilten die UN anlässlich des «Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen» mit. Bei getöteten Männern lag der Anteil mit nur elf Prozent drastisch niedriger.

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Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Problem – in einigen Regionen noch mehr als in anderen.Bild: shutterstock

Besonders häufig sind derartige Femizide – also Fälle tödlicher Gewalt, in denen Frauen wegen ihres Geschlechts umgebracht werden – laut der UN-Statistik in afrikanischen Ländern. Dahinter folgen Süd- und Nordamerika. In asiatischen und europäischen Ländern gibt es zwar immer noch viele, gemessen an der Einwohnerzahl aber vergleichsweise deutlich weniger Femizide.

In der Schweiz wurden 2024 laut feministischen Organisationen 22 Femizide und neun Versuche verzeichnet. Den Organisationen, wie etwa dem Netzwerk Istanbul Konvention zufolge, wurde 2025 in der Schweiz bisher in jeder zweiten Woche eine Frau wegen ihres Geschlechts getötet.

In Deutschland starben vergangenes Jahr nach aktuellen Zahlen aus dem Bundesinnenministerium 308 Frauen und Mädchen infolge von Gewalttaten. In 191 Fällen handelte es sich beim Täter demnach um den Partner, Ex-Partner oder ein Familienmitglied.

Seit mehr als drei Jahrzehnten steht der 25. November weltweit für den «Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen». Der Aktionstag – auch als «Orange Day» bekannt – macht mit orangefarben angestrahlten Gebäuden, öffentlichen Demonstrationen und diversen Veranstaltungen auf die verbreitete Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. (sda/dpa/con)

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ray7
25.11.2025 07:07registriert Oktober 2020
Mit solch erschreckenden Zahlen hantieren, dann sich detailliert aber doch nur auf die Schweiz und Deutschland reduzieren ist falsch. Wenn man Globale Zahlen nennt, weshalb wird dann nicht auf die Länder hingewiesen wo diese Probleme akut sind? Afganistan, Iran, Saudi-Arabien, Jemen, Sudan... die Liste ist lang. In Ländern, in denen Frauen rechtlich oder gesellschaftlich stark bevormundet werden – etwa durch Zwangsheirat, mangelnde Rechte oder patriarchale Kontrolle – treten nachweislich häufiger Femizide auf.
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captaincook
25.11.2025 08:40registriert August 2025
Die Aufschlüsselung der Zahlen hätte noch etwas detaillierter sein müssen, besonders in Bezug auf Asien.

Der Nahe und Mittlere Osten haben erschreckend hohe Zahlen an Femiziden, die nun aber von den sehr tiefen Zahlen des Fernen Ostens (wo sehr viele Menschen leben) unsichtbar gemacht werden.

Auch interessant wäre eine Aufschlüsselung in Europa nach Ländern, die in den letzten Jahren viele Massnahmen getroffen haben (z.B. Spanien) und jenen die kaum etwas unternehmen. Gibt es da Unterschiede? Wie stark greifen die Massnahmen? Muss nachgebessert werden?
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ChillDaHood
25.11.2025 07:41registriert Februar 2019
Ich rege mich tödlich auf! Das Problem ist hinlänglich bekannt. Und immer wieder lese ich so "nichtssagende" Zahlen. Ja, es ist eine Katastrophe, was in Gottesstaaten und Bürgerkriegsregionen abgeht, aber nicht mit hier zu vergleichen. Und ich habe dort keinen Hebel, hier kann ich wählen und abstimmen. Deshalb möchte ich wissen, wieviele sind *Ehrenmorde", wieviele verlassene Partner, welche durchdrehen, wieviele erweiterte Suizide, etc. Erst analysieren, dann abstellen!
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