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Du denkst, die Steuern in der Schweiz sind hoch? Du irrst dich!

Du denkst, die Steuern in der Schweiz sind hoch? Du irrst dich!

05.12.2018, 14:0405.12.2018, 15:06
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In hoch entwickelten Ländern werden Steuern in Rekordhöhe fällig. Die sogenannte Steuerquote war im vergangenen Jahr einer Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge so hoch wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1965.

34.2 Prozent im Schnitt

Im Durchschnitt erhob der Staat in 34 OECD-Ländern Steuern und Sozialabgaben in Höhe von 34.2 Prozent der Wirtschaftskraft. Im Jahr 2016 lag die Steuerquote bei 34 Prozent. Unternehmensteuern und Mehrwertsteuern machten einen wachsenden Anteil am gesamten Steuereinkommen der Industrieländer aus. Hinzu kommen unter anderem Einkommen- und Vermögensteuern.

28.5 Prozent in der Schweiz

Die Steuerquote – also die Steuereinnahmen gemessen an der Wirtschaftsleistung – in der Schweiz liegt jedoch klar unter dem OECD-Schnitt. So erhielt der Staat hierzulande im vergangenen Jahr 28.5 Prozent der Wirtschaftskraft. Damit ist die Steuerquote seit dem Jahr 2000 allerdings leicht angestiegen, nämlich um 0.9 Prozentpunkte. Am niedrigsten war sie in der Schweiz in dieser Periode im Jahr 2007 mit 26.2 Prozent.

37.5 Prozent in Deutschland

Betrachtet man hingegen Deutschland, so lag der nördliche Nachbar der Schweiz klar über dem OECD-Schnitt. Der Staat erhielt im vergangenen Jahr 37.5 Prozent der Wirtschaftskraft (plus 0.1 Prozentpunkt im Vergleich zu 2016). Damit ist die Steuerquote seit dem Jahr 2000 um 1.3 Prozentpunkte gestiegen. Am niedrigsten war sie in diesem Zeitraum in Deutschland in den Jahren 2004 und 2005 mit einer Quote von 33.9 Prozent.

Deutschland gehört bei der Belastung der Arbeitseinkommen durch Steuern und Sozialabgaben weiter zu den Spitzenreitern. Besonders hoch sind hier im Vergleich zu anderen OECD-Ländern die Sozialabgaben. Die Steuern auf Unternehmensgewinne liegen dafür unter dem Durchschnitt.

46.2 Prozent in Frankreich

Die höchsten Steuern unter den OECD-Ländern kassiert Frankreich. Hier erhielt der Staat im vergangenen Jahr 46.2 Prozent der Wirtschaftskraft, direkt dahinter mit 46 Prozent lag Dänemark. Rang drei ging mit 44.6 Prozent an Belgien und Rang vier mit 44 Prozent an Schweden. Auf Rang fünf folgt Finnland mit 43.5 Prozent und danach Italien mit 42.2 Prozent.

16.2 Prozent in Mexiko

Am niedrigsten war die Steuerquote unter den OECD-Ländern in Mexiko: Sie lag 2017 bei 16.2 Prozent. (awp/sda/dpa)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raphael Conca
05.12.2018 15:17registriert Juli 2017
Neben Steuerlast sollten auch die Leistungen verglichen werden.
Sonst hinkt der Vergleich, denke ich.
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Kyle C.
05.12.2018 14:50registriert Oktober 2014
Wie genau berechnet sich die Wirtschaftskraft? Da dürfte es wohl auch Unterschiede geben. Könnte mir das mal ein Hobby- oder Profiökonom erklären? Relation Einkommen/Preisniveau? Anders formuliert: Wenn in gewissen Ländern z.B. Kitas staatlich/steuerlich subventioniert (oder "gratis") sind oder Heizkosten in kalten Ländern, oder Krankheitskosten etc., sind solche Leistungen, die weitgehend mit Steuern beglichen werden, auch berücksichtigt?
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Menel
05.12.2018 15:43registriert Februar 2015
Ich würde sehr gern mehr Steuern zahlen, wenn dafür die KK billiger werden, das dritte Kind wieder keine KK Beiträge mehr zahlen muss, das gesammte Schulmaterial gratis ist, die ÖVs mit den Preisen runter kommen usw. Damit spare ich nämlich mehr als was ich an Steuern mehr bezahle.
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