International
Schweiz

Russisches Verfahren gegen Kurt Pelda: «Lasse mich nicht einschüchtern»

Der Journalist Kurt Pelda vor dem Bundesstrafgericht, aufgenommen am Dienstag, 6. Oktober 2020. Das Bundesgericht hat den Freispruch der beiden Vorstandsmitglieder des Vereins Islamischer Zentralrat S ...
Gegen CH-Media-Kriegsreporter Kurt Pelda wurde ein russisches Strafverfahren eröffnet. Bild: KEYSTONE/Ti-Press
Interview

«Lasse mich nicht einschüchtern»: Reporter Kurt Pelda reagiert auf russisches Verfahren

Bis zu fünf Jahre Haft drohen Kurt Pelda, weil er von russischem Staatsgebiet berichtete – also seine Arbeit getan hat. Das sagt der erfahrene Journalist dazu.
07.10.2024, 18:4707.10.2024, 20:56
Fabian Hock / ch media
Mehr «International»

Der russische Geheimdienst eröffnet ein Verfahren gegen dich. Hat dich die Meldung überrascht?

Nein, das war zu erwarten. Vor knapp einem Monat wurde mein Name ja schon in einer Pressekonferenz des russischen Aussenministeriums erwähnt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis es so weit kommt. Wobei man da schon erwähnen muss, dass ich in Russland kein rechtsstaatliches Verfahren zu erwarten hätte.

Wie wird das deine Arbeit als Kriegsreporter beeinflussen?

Ich werde noch vorsichtiger sein als bisher und künftig Länder meiden, die mit Russland befreundet sind.

Welche?

Zum Beispiel Mali, Niger oder Burkina Faso. Natürlich auch Iran und Syrien oder Venezuela, wo ich früher öfter war. Nordkorea kann ich nun auch von der Liste meiner Reiseziele streichen.

Du bist regelmässig in der Ukraine im Einsatz. Ändert sich hier für dich etwas?

Nein, ich werde dort weiter arbeiten wie gewohnt. Ich fühle mich in der Ukraine vor dem Zugriff Russlands sicherer als zum Beispiel in der Schweiz.

Wirst du jemals wieder nach Russland reisen?

Wenn sich wieder eine Gelegenheit bietet, mit den Ukrainern nach Russland zu fahren, werde ich die wohl wahrnehmen. Ich lasse mich nicht einschüchtern.

Wo bist du jetzt gerade, und was wird deine nächste Station sein?

Ich bin gerade in Israel, einem für mich sehr sicheren Land. Über meine Reisepläne werde ich künftig aber weniger sprechen als bisher. Das wäre unvorsichtig.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
31 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
So oder so
07.10.2024 19:41registriert Januar 2020
Kolumbianische Freiwilige sind auf der Rückreise aus der Ukraine beim zwischenhalt in Venezuela Festgenommen worden und nach Russland ausgeliefert worden.

Da gab es auch mal ein Belarus für denn sie Extra ein Flugzeug gezwungen haben zu Landen.

Pelda muss aufpassen.

Umso schlimmer das die Putin Fans weiter hetzen können.
998
Melden
Zum Kommentar
avatar
(^_-) Pato (-_^)
07.10.2024 19:29registriert Oktober 2021
"Ich fühle mich in der Ukraine vor dem Zugriff Russlands sicherer als zum Beispiel in der Schweiz."

Wie soll man diese Aussage einordnen?

Wieso wurde auf eine solche brisante Antwort nicht nachgefragt?
10514
Melden
Zum Kommentar
avatar
Shake'it
07.10.2024 20:20registriert August 2022
Ein mutiger Mann, ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute!
643
Melden
Zum Kommentar
31
Hände weg vom Steuer: Bundesrat erlaubt automatisiertes Fahren – die wichtigsten Punkte

Ab März 2025 wird in der Schweiz das automatisierte Fahren in mehreren Bereichen erlaubt. Das teilte das Bundesamt für Strassen ASTRA am Freitag mit. Konkret betreffen die neuen Regeln drei Punkte:

Zur Story