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Sonntagsnews: Putins Kirchenpatriarch Kirill spionierte in der Schweiz

Putins Kirchenpatriarch Kirill spionierte in der Schweiz – das sind die Sonntagsnews

Anschuldigungen aus den USA gegen die Schweiz, ein ehemaliger russischer Spion in der Schweiz und Forderungen zur Weitergabe von Waffen aus der Schweiz: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:
05.02.2023, 07:1505.02.2023, 09:22
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Mehr als die Hälfte der Wählenden befürwortet Waffen für Ukraine

Wähler und Wählerinnen der sechs grössten Schweizer Parteien haben sich mehrheitlich für die Weitergabe von Waffen an die Ukraine ausgesprochen. Das zeigte eine Umfrage, die das Forschungsinstitut Sotomo im Auftrag der «NZZ am Sonntag» durchgeführt hatte. Mit 58 Prozent Ja-Stimmen war die Zustimmung der GLP-Wählerschaft am deutlichsten auf die Frage: «Soll die Schweiz anderen Ländern die Weitergabe von Waffen aus Schweizer Produktion an die Ukraine erlauben?». Anhängerinnen und Anhänger der SVP sagten mit 67 Prozent am deutlichsten «Nein», wie eine Grafik in der «NZZ am Sonntag» zeigte. Insgesamt antwortete laut der Zeitung rund ein Drittel mit «Ja» und ein Fünftel mit «eher Ja».

US-Senator befürchtet Schweizer Verstösse gegen Russland-Sanktionen

Aussenminister Ignazio Cassis hat einen Vorstoss des US-Senators Roger Wicker mit dem amerikanischen Botschafter Scott Miller in Bern besprochen. Wicker befürchtet, dass die Schweiz im Zusammenhang mit dem Magnitski-Betrugsfall 230 Millionen Dollar an Putin-Vertraute nach Russland schicken und damit gegen die US-Sanktionen verstossen könnte. Der Republikaner ersuchte daher US-Aussenminister Antony Blinken um eine Intervention bei Cassis. Der verstorbene russische Whistleblower Sergei Magnitski hatte einen 230 Millionen schweren Steuerbetrug in Russland aufgedeckt. Die Bundesanwaltschaft stellte 2021 ein Verfahren ein, sie stellte keine Geldwäscherei in der Schweiz fest. Die Bundesanwaltschaft hatte 18 Millionen Franken eingefroren. Die Vermögenswerte bleiben weiterhin in der Schweiz gesperrt, wie das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten der «SonntagsZeitung» mitteilte. Grund dafür seien noch hängige Beschwerden bei Schweizer. Cassis und Miller hätten bei ihrem Gespräch die Bedeutung der unparteiischen Justiz betont.

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Swisscom will sensibler mit Kundenmails umgehen, wenn Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Schweizer Telekomfirma Swisscom wird künftig bei Editionsverfügungen durch Ermittlungsbehörden die Siegelung von E-Mail-Postfächern von sich aus prüfen. Das hat das Unternehmen der «NZZ am Sonntag» bestätigt. Gesiegelte Dokumente dürfen die Behörden erst verwenden, wenn sie ein Gericht freigibt. Bisher hatte die Swisscom Editionsverfügung als eine Beschlagnahmung der Mailbox verstanden, schrieb die «SonntagsZeitung». Swisscom reagierte damit auf die aktuelle Affäre rund um die Einsicht von Sonderermittler Peter Marti in die Mailbox von Peter Lauener, dem ehemaligen Kommunikationschef von Bundesrat Alain Berset.

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Putins Kirchenpatriarch Kirill spionierte in der Schweiz

Der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kirill, hat in den 70er-Jahren in Genf für den sowjetischen Geheimdienst KGB als Spion gearbeitet. Die «SonntagsZeitung» sichtete das damals von der Bundespolizei erstellte Dossier über das Kirchenoberhaupt. Als Vertreter des Weltkirchenrats in Genf sollte Kirill Informationen über andere Mitglieder des Rats sammeln und die Position der USA und Nato gegenüber der Sowjetunion positiv beeinflussen. Bis heute besuchte Kirill die Schweiz 43-mal, schrieb die Zeitung weiter. Kirill und die russisch-orthodoxe Kirche wollten den Vorwurf der Spionage nicht kommentieren. Der Weltkirchenrat habe keine Informationen zum Thema. Laut dem Neffen von Kirill war sein Onkel damals kein KGB-Agent, aber unter strikter Kontrolle des Geheimdienstes.

Wegen Schweizer Besuch: Taiwans U-Bahn erhält Bombendrohungen

Das Taiwanesische U-Bahn-Unternehmen Taoyuan Metro hat aufgrund des Besuchs von Schweizern Parlamentsmitgliedern eine Bombendrohung erhalten. Unbekannte forderten, dass es zu keinem Treffen der Freundschaftsgruppen Schweiz-Taiwan kommt, wie «SonntagsBlick» schrieb. Sie drohten mit einem Angriff auf die U-Bahn-Linie zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof. Die Sicherheitsmassnahmen wurden erhöht. Die Parlamentsdienste waren darüber informiert. Weitere Auskünfte konnten sie nicht erteilen, da die Reise privat organisiert wurde. Freundschaftsgruppen sind kein Organ der Bundesversammlung. Geplant ist eine Reise vom 5. bis 10. Februar inklusive einem allfälligen Treffen mit Taiwans-Präsidentin Tsai Ing-wen. Die Mitglieder der Gruppe, die nach Taiwan reisen wollten, waren bis Redaktionsschluss von «SonntagsBlick» nicht erreichbar.

Deutscher Antisemitismusbeauftragter verlangt Erklärung von Tamedia

Der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Felix Klein, hat von Tamedia eine Stellungnahme zu den jüngsten Vorwürfen gegen das Verlagshaus gefordert. Die deutsche Journalistin Anuschka Roshani warf ihrem ehemaligen Vorgesetzten bei Tamedia unter anderem vor, Hakenkreuze neben besonders deutsche Wörter in ihren Texten gesetzt zu haben. Das sei «zutiefst verstörend», sagte Klein dem katholischen Nachrichtenportal kath.ch. Der Anwalt des ehemaligen Vorgesetzten bestritt die Anschuldigungen. Roshani machte zudem Vorwürfe des Mobbings und Machtmissbrauchs gegen den Vorgesetzen in der aktuellen Ausgabe des «Spiegel» publik. Sie verklagte den Verlag wegen Verletzung der Fürsorgepflicht aufgrund sexistischer Diskriminierung und ungültiger oder missbräuchlicher Kündigung, wie «SonntagsBlick» schrieb. Eine von Tamedia in Auftrag gegebene externe Untersuchung ergab, dass sich die Vorwürfe zu einem grossen Teil nicht bestätigen, wie der Verlag an «SonntagsBlick» schrieb.

Sünden- und Kirchenfonds schneiden gut ab

Sündige und tugendhafte Fonds haben im letzten Jahr besser abgeschlossen als Indexfonds. Der Ave-Maria-Fonds, der beim Anlegen den moralischen Lehren der katholischen Kirche folgt, lag 2,6 Prozent im Plus, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Der Fonds investiert etwa nicht in Unternehmen wie Spitäler, die mit Abtreibung zu tun haben. Rund ein Fünftel steckt laut der Zeitung im Energiesektor und hat daher die Rendite nach oben getrieben. Auch der Vice Fund ETF schloss mit minus 5 Prozent besser als breite Börsenindizes ab. Er investiert nur in Laster-Branchen: Glücksspiel, Tabak, Alkohol und Waffen. Der weltweite Aktienmarkt brach um 20 Prozent ein.

Credit Suisse kauft Luxushotel für über 800 Millionen

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hat zusammen mit einer hawaiianischen Immobiliengesellschaft in Florida ein Luxushotel für 835 Millionen Franken gekauft. Es ist einer der teuersten Immobiliendeals der letzten Jahre im Süden von Florida, schrieb die «SonntagsZeitung». Das Hotel «The Diplomat on Hollywood Beach» hat tausend Zimmer, die Hälfte davon Suiten, und liegt direkt am Strand. Eine Übernachtung kostet laut Buchungsplattformen rund 1200 Franken. Die Bank geht davon aus, dass sich der Tourismus in Florida bald ans Niveau vor der Coronapandemie angleichen wird.

Schweizer Sportgrössen tauchen in Afrika ungefragt auf Briefmarken auf

Mehrere afrikanische Länder haben Briefmarken mit dem Bildnis von Schweizer Sportgrössen wie Roger Federer, Didier Défago oder Dominique Gisin ohne deren Zustimmung in Umlauf gebracht. Die Briefmarken wurden von einer litauischen Firma hergestellt, die mehrere Länder davon überzeugt hatte, ihr die Produktion anzuvertrauen, schrieb die Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche». Während die Skifahrerin Dominique Gisin begeistert auf den Anblick der Briefmarke mit ihrem Konterfei reagierte, die im Inselstaat São Tomé und Príncipe verteilt wurde, zeigten sich andere eher verärgert. «Eine solche Praxis ist untragbar und ich werde etwas unternehmen», sagt die Agentin von Dario Cologna, dessen Bild auf einer Briefmarke in Sierra Leone zu sehen ist. (sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gummibär
05.02.2023 10:10registriert Dezember 2016
Vielleicht war Kirill auch nur in Genf um seinen Grosshandels-Zigarettenschmuggel aufzugleisen.....
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Saul_Goodman
05.02.2023 10:19registriert Dezember 2015
Warum sollte das irgend jemandem was bringen wen man Schweizer (Winter-)sportler auf afrikanische Briefmarken druckt?🤔
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bitzliz'alt
05.02.2023 11:05registriert Dezember 2020
… seit gut 6000 Jahren sind Priester/Mullahs/Kichendiener/Päpste und sonstige „Chefs“ IMMER aus Seiten der Mächtigen. Sie bereichern sich schamlos, unterdrücken die „Gläubigen“ und leisten weitere „Dienste“ für diese Mächtigen, solange sie ebenfalls an Macht und Geld teilhaben können - das wird sich nicht so schnell ändern …
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