Wie sich die Situation in den USA auf den Flugbetrieb in der Schweiz auswirkt
Ab Freitag reduziert die US-Luftfahrtbehörde FAA den Flugverkehr über den Vereinigten Staaten um zehn Prozent an 40 Standorten. Grund sind Engpässe bei der Flugsicherung, die auf den Shutdown zurückgehen. Betroffen sind tausende Flüge, wie Expertinnen und Experten schätzen. Welche Flughäfen und Fluggesellschaften es treffen wird, teilten US-Verkehrsminister Sean Duffy und die FAA bei ihrer Ankündigung am Donnerstag noch nicht mit. Die Rede war von Standorten mit einem hohen Verkehrsaufkommen.
Und wie wirkt sich der Regierungsstillstand auf Flüge aus der Schweiz aus? Wir haben bei der Swiss nachgefragt. Sprecher Michael Pelzer hat aber gute Nachrichten:
Man beobachtet die Situation aber sehr genau, so Pelzer weiter. Die Swiss stehe in engem Austausch mit den Behörden und prüft mögliche Auswirkungen auf den Flugplan. Für Reisende in die USA gelte:
Flugbuchungen in die USA gehen zurück
Sollte sich der Shutdown doch noch auf Schweizer Flüge auswirken, wären nicht mehr so viele Passagiere betroffen, wie auch schon. Die Swiss vermeldete bereits Ende Oktober, dass die Flugbuchungen nach Nordamerika zurückgingen.
«Vor allem auf den Nordamerikastrecken, dem für uns wichtigsten und ertragsstärksten Markt, ist die Nachfrage schwächer geworden. Besonders in der Economy Class sehen wir eine gewisse Zurückhaltung bei Reisen aus Europa in die USA. Dort mussten wir die Nachfrage über tiefere Ticketpreise anregen. Das drückt unsere Erträge», sagt Swiss-Finanzchef Dennis Weber.
Anderen europäischen Airlines ergeht es ähnlich. So hat der Flugkonzern IAG (British Airways und Iberia) im dritten Quartal unter dem Strich weniger verdient. Der Reingewinn sank um 2,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Grund dafür sei unter anderem eine gewisse Verlangsamung auf den Strecken in die USA.
Aktuell nur Inlandflüge betroffen
Aktuell betreffe der Shutdown besonders Inlandflüge, sagt Swiss-Sprecher Pelzer. Die deutschen Fluggesellschaften Lufthansa und Condor meldeten am Donnerstag zunächst ebenfalls keine Flugstreichungen.
Das bestätigt auch die US-amerikanische Fluggesellschaft United Airlines. Demnach seien Langstreckenflüge von der Reduzierung bislang nicht betroffen. Auch Flüge zwischen den Drehkreuzflughäfen Chicago O'Hare, Denver, Houston, Los Angeles, Newark Liberty International bei New York, San Francisco und Washington Dulles stünden nicht auf der Streichliste.
Der sogenannte Shutdown dauert seit 36 Tagen an – so lange wie noch nie in der US-Geschichte. Republikaner und Demokraten können sich nicht auf einen Haushalt einigen. Für die Fluglotsen bedeutet das den Angaben zufolge den zweiten Gehaltsausfall in Folge. Nach Darstellung von Verkehrsminister Duffy nehmen Flugsicherungskräfte aufgrund des finanziellen Drucks inzwischen Nebenjobs an. Er appellierte an sie, trotz der Shutdowns zur Arbeit zu kommen.
(leo mit Material der awp, sda, dpa und afp)
