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Syrien

Entscheiden diese drei Männer über das Los der syrischen Stadt Idlib?

Entscheiden diese drei Männer über das Los der syrischen Stadt Idlib?

07.09.2018, 15:2607.09.2018, 15:34
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Zum Auftakt des Syrien-Gipfels in Teheran hat es der iranische Präsident Hassan Ruhani am Freitag als «unvermeidbar» bezeichnet, den «Terrorismus» in der letzten syrischen Rebellenhochburg Idlib zu bekämpfen.

Iran's President Hassan Rouhani, centre, flanked by Russia's President Vladimir Putin, left, and Turkey's President Recep Tayyip Erdogan, pose for photographs in Tehran, Iran, ahead of  ...
Putin, Ruhani, Erdogan.Bild: AP/Presidency Press Service

Nur so könnten «Frieden und Stabilität» wieder Einzug halten, sagte er bei seinem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Zugleich betonte Ruhani, dieser Kampf dürfe «nicht zum Leiden der Zivilisten oder einer Politik der verbrannten Erde» führen.

Vor dem Beginn des Gipfels hatten sich Erdogan, Ruhani und Putin jeweils zu Vier-Augen-Gesprächen getroffen. Es wird erwartet, dass der Gipfel über das Ausmass und den Zeitpunkt eines Angriffs auf Idlib entscheidet.

Erdogan warnte vor einem «Blutbad» in Idlib

«Ein Angriff auf Idlib wird zu einer Katastrophe, einem Massaker und einer riesigen humanitären Tragödie führen», sagte der türkische Präsident, der seit langem die Rebellen in Syrien unterstützt.

Der Iran und Russland stützen dagegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, der mit ihrer Hilfe seit 2015 den Grossteil des Landes zurückerobert hat und nun auch Idlib wieder einnehmen will.

Waffenruhe gefordert

Erdogan forderte ein Ende der Luftangriffe auf Idlib und eine Waffenruhe. Russland, der Iran und die Türkei dürften als Garantiemächte der vergangenes Jahr vereinbarten «Deeskalationszone» in Idlib keine neue Welle der Gewalt in Syrien erlauben, mahnte er.

Russlands Präsident Putin sagte dagegen, «die legitime syrische Regierung» Assads habe das Recht, das gesamte Territorium wieder unter Kontrolle zu bringen.

Zwar will die Türkei eine solche Militäroffensive verhindern, doch hat Russland bereits im Vorfeld Unterstützung für einen Angriff auf die Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) signalisiert, die den Grossteil der Provinz kontrolliert.

Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens ist das letzte grosse Gebiet des Bürgerkriegslandes, das noch von Rebellen beherrscht wird. Dominiert werden diese von dem Al-Kaida-Ableger Haiat Tahrir al-Scham (HTS), der früheren Al-Nusra-Front. Moskau und Teheran sind der Meinung, dass ohne einen Angriff auf die Terrorgruppen in Idlib der Friedensprozess und ein Wiederaufbau Syriens nicht möglich sind. (whr/sda/afp)

Al-Nusra-Front erobert Stadt in Syrien

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Al-Nusra-Front erobert Stadt in Syrien
Kein Friede in Sicht: Bewohner von Dschisr al-Schughur helfen sich gegenseitig nach einem Luftangriff der Assad-Truppen. Seit Freitag wurde in der Stadt gekämpft, am Samstag eroberten die Rebellen die Stadt.
quelle: x03284 / ammar abdullah
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Video: srf
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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheDan
07.09.2018 15:40registriert Oktober 2016
Ich finde das Los der PROVINZ Idleb wird eher von den Anführern der "Rebellen" entschieden, die im Angesicht einer extrem überlegenen Streitmacht lieber bis zum bitteren und unvermeidlichen Ende kämpfen will anstelle den Kampf aufzugeben und Zivlisten und Infrastruktur zu schützen.

Gibt es irgend jemand, der zu diesem Zeitpunkt noch glaubt dass Assad von den verbliebenen "Rebellen" noch gestürzt werden kann?
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Dong
07.09.2018 15:57registriert Oktober 2016
@Watson: Macht ihr inzwischen Werbung für die Qaida? Oder wie sollen wir die Bilderstrecke am Ende des Artikels interpretieren? Genau so inszenieren sich die Gotteskrieger selber, wenn ich mich nicht irre... aber gell, Hauptsache gegen Assad/Russland, Rest egal 😐
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