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Türkei

Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert Südosttürkei

Erneut erschüttert ein starkes Erdbeben Südosttürkei und Syrien – was wir wissen

Zwei Wochen nach den verheerenden Erdbeben nahe der türkisch-syrischen Grenze hat ein weiteres Beben der Stärke 6,4 die Region erschüttert. Das Wichtigste in 5 Punkten.
20.02.2023, 19:0021.02.2023, 06:29
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Das Epizentrum

Das Epizentrum lag im Bezirk Samandag in der türkischen Provinz Hatay, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag mitteilte. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad sprach sogar von zwei Beben in Hatay der Stärke 6,4 und 5,8. Sie meldete ausserdem mehrere Nachbeben.

Der Sender CNN Türk berichtete, die Menschen seien in Panik auf die Strasse gelaufen, zudem sei in Hatay der Strom ausgefallen. Der Bürgermeister von Hatay, Lütfü Savas, warnte, die Erdbeben gingen weiter. Via Twitter rief er dazu auf, sich von einsturzgefährdeten Gebäuden fernzuhalten. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad rief die Menschen dazu auf, von den Küsten fern zu bleiben. Der Meeresspiegel könne um bis zu einen halben Meter ansteigen.

Die betroffenen Gebiete

Das Beben war Medienberichten zufolge auch in den umliegenden Provinzen, im Norden Syriens, in Israel, im Irak und im Libanon zu spüren.

Die erneuten Nachbeben

Es habe bisher 20 Nachbeben gegeben, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay am Montagabend. Laut der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad hatten am Abend zwei Beben im Abstand von drei Minuten die Provinz Hatay mit Stärken von 6,4 und 5,8 erschüttert. Bei dem ersten Beben habe es sich nicht um ein Nachbeben der grossen Erschütterungen von vor zwei Wochen, sondern um neue Beben gehandelt, so Oktay

Die Opferzahlen

Bei dem erneuten Erdbeben sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden. Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca teilte am Montagabend auf Twitter mit, 294 Menschen seien verletzt worden, 18 davon schwer. Innenminister Süleyman Soylu hatte gesagt, mindestens drei Menschen seien getötet worden.

Auch in Syrien wurden Verletzte registriert: Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte zählte am Montagabend 470 Verletzte in dem Land, die meisten davon im Raum Aleppo.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete zudem, mehrere Menschen hätten sich durch Sprünge aus dem Fenster oder von Balkonen verletzt oder durch plötzliches Gedränge.

epa10478186 A rescuer walks on debris of collapsed buildings after a powerful earthquake, in Hatay, Turkey, 19 February 2023. More than 46,000 people have died and thousands more are injured after two ...
Weitere Gebäude sind eingestürzt. (Archiv)Bild: keystone

Die Rettungsorganisation Weisshelme teilte mit, im Nordwesten Syriens seien mehrere Städte und Dörfer betroffen. In mehreren Gebieten seien Hauswände und Balkone eingestürzt. 125 Menschen seien verletzt worden, die meisten davon durch «Angst und Panik», weil Menschen von Häusern gesprungen oder ohnmächtig geworden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte zählte am Montagabend 470 Verletzte in Syrien, die meisten davon im Raum Aleppo.

Die Schäden

In mehreren Orten nahe der Stadt Aleppo seien erneut Häuser eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS. Darunter sei auch die Kleinstadt Dschindiris, die schon vor zwei Wochen stark von den Beben getroffen wurde. In mindestens vier Kliniken der Organisation seien neue Opfer eingetroffen, darunter ein Kind mit Herzstillstand, das reanimiert werden konnte.

Ob in der Türkei Häuser einstürzten, war zunächst unklar. Die Rettungsorganisation Weisshelme teilte mit, im Nordwesten Syriens seien mehrere Städte und Dörfer betroffen. In mehreren Gebieten seien Hauswände und Balkone eingestürzt.

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stormcloud
20.02.2023 19:07registriert Juni 2021
Die Türkei ist massiv Erdbeben gefährdet. Man kann nur hoffen, dass es im Raum Istanbul nicht zu einem schweren Erdbeben kommt. Statistisch ist das schon lange überfällig...
Eine absolute Horrorvorstellung.
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Liebu
20.02.2023 19:54registriert Oktober 2020
So bitter für die Betroffenen.
Kaum denkst du, der Wahnsinn sei vorbei, geht er von vorne los und es sterben wieder Menschen und noch mehr Infrastruktur wird zerstört.
Einfach nur bitter und schlimm.
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