Das waren noch Zeiten, als «Homeland» so spannend war, dass man gar nicht anders konnte, als noch eine Folge anzusehen. Und dann noch eine, und noch eine, bis zum Ende der Staffel. Wer sich nach dem Tod Nicholas Brodys ausklinkte, fand kurzfristig (zwei Staffeln) Trost im israelischen Original «Hatufim». Wer seither auf Entzug war, darf sich auf «Fauda» freuen.
Die Actionserie ist seit Dezember auf Netflix verfügbar und handelt von einer Sondereinheit der israelischen Armee, die versucht einen tot geglaubten palästinensischen Top-Terroristen der Hamas zur Strecke zu bringen. Dabei unterlaufen ihren Mitgliedern einige Fehler, mit katastrophalen Konsequenzen. «Fauda» ist das arabische Wort für «Chaos».
Ein wenig Hintergrundwissen, das bei einem israelischen, aber nicht bei einem europäischen Publikum vorausgesetzt werden kann, dürfte zum Verständnis der Handlung von «Fauda» beitragen. Bei der Spezialeinheit handelt es sich um sogenannte Mista'arvim, zu Deutsch «jene, die unter den Arabern leben». Ihre Mitglieder sprechen perfekt arabisch und können sich unerkannt in den besetzten Palästinensergebieten bewegen. Die Serie spielt vor allem in der Westbank, wo die Fatah an der Macht ist, die mit der israelischen Armee in Sicherheitsfragen kooperiert aber mit der Hamas verfeindet ist. (kri)