International
Ukraine

Nordkorea liefert laut USA Munition an Russland für Krieg in der Ukraine

National Security Council spokesman John Kirby speaks during the daily briefing at the White House in Washington, Wednesday, Oct. 26, 2022. (AP Photo/Susan Walsh)
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, richtet Vorwürfe an Nordkorea.Bild: keystone

Nordkorea liefert laut USA heimlich Munition an Russland für Krieg in der Ukraine

Die USA haben Nordkorea vorgeworfen, heimlich eine «bedeutende» Menge Artilleriemunition an Russland geschickt zu haben. Zudem äussert sich das Weisse Haus zunehmend besorgt über einen Atomwaffenangriff.
03.11.2022, 03:0803.11.2022, 03:09
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Nordkorea soll den USA zufolge heimlich eine «bedeutende» Menge Artilleriegeschosse an Russland verkauft haben. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, die Lieferungen seien so getarnt gewesen, als würden sie in den Nahen Osten und nach Nordafrika gehen. «Wir werden weiterhin überwachen, ob die Lieferungen empfangen werden», betonte er.

Politische Unterstützung für Moskau

Angesichts der Wirksamkeit internationaler Sanktionen gegen Russland müsse sich die Führung in Moskau an Staaten wie Nordkorea und den Iran wenden, um ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen, so Kirby weiter. Den Verlauf des Krieges würden die Waffen aus Nordkorea jedoch nicht beeinflussen.

FILE - Russian President Vladimir Putin, right, and North Korea's leader Kim Jong Un shake hands during their meeting in Vladivostok, Russia, April 25, 2019. As North Korea conducts more powerful ...
Kim Jong-Uns Regierung streitet die Vorwürfe ab. Bild: Un und Wladimir Putin bei einem Treffen 2019.Bild: keystone

Nach der Invasion hatte das weithin abgeschottete Nordkorea seine politische Unterstützung für den Kurs der Führung in Moskau zugesichert. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms selbst internationalen Sanktionen unterworfen und vom Welthandel praktisch ausgeschlossen. Vorhergehende Gerüchte über einen Waffenhandel mit Moskau hatte Pjöngjang zurückgewiesen. «Wir haben niemals Waffen oder Munition an Russland exportiert und wir planen auch nicht, diese zu exportieren», hiess es.

Kirby: «Zunehmend besorgt» über möglichen Atomwaffeneinsatz

Angesichts der Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes sagte Kirby, die Sorgen hätten in den vergangenen Monaten zugenommen. «Wir beobachten das, so gut wir können.» Derweil beteiligt sich Russland wieder am Getreide-Abkommen mit der Ukraine – behält sich einen erneuten Ausstieg jedoch vor.

Das russische Aussenministerium erklärte am Mittwoch, es müsse «oberste Priorität» haben, einen militärischen Konflikt zwischen Atommächten zu verhindern. Dieser würde «katastrophale Folgen» haben. Atommächte müssten «gefährliche Versuche aufgeben», zentrale Interessen anderer Atommächte zu verletzen.

Moskau erklärte, Russland lasse sich strikt von dem Grundsatz leiten, dass ein Atomkrieg «nicht gewonnen werden kann und niemals geführt werden darf». Die Militärdoktrin des Kreml sei «rein defensiver Natur» und erlaube Moskau den Einsatz solcher Waffen nur im Falle einer nuklearen Aggression oder «wenn die Existenz unseres Staates selbst bedroht ist».

Die «New York Times» hatte zuvor berichtet, ranghohe russische Militärs hätten kürzlich darüber gesprochen, wann und wie taktische Atomwaffen in der Ukraine eingesetzt werden könnten. Der russische Präsident Wladimir Putin nahm demnach nicht an den Diskussionen teil. Ausserdem gibt es laut der Zeitung keinen Hinweis dafür, dass eine Entscheidung für einen Atomwaffeneinsatz getroffen wurde.

Putin hatte in den vergangenen Monaten wiederholt die Möglichkeit eines russischen Einsatzes von Atomwaffen ins Spiel gebracht. Weitere Befürchtungen wurden zuletzt durch russische Behauptungen geschürt, die Ukraine wolle eine «schmutzige Bombe» einsetzen. Der Westen befürchtet, Russland könne das als Vorwand nutzen, um unter falscher Flagge selbst Atomwaffen einzusetzen.

Verwendete Quellen:

(dpa, AFP, aj, con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Soldat filmt Schlachtfeld aus Schützengraben
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ChriLu14
03.11.2022 06:35registriert Mai 2022
Auch die exzessiven und provokanten Raketentests Nordkoreas sind wohl als Unterstützung für Russland zu sehen. Genauso, wie das Säbelrasseln Chinas, wird hier Druck an weiteren Fronten aufgebaut , um die USA bei der Hilfe an die Ukraine einzubremsen ..
220
Melden
Zum Kommentar
10
Israel will Rafah angeblich in Etappen angreifen – das Nachtupdate ohne Bilder
Der israelische Angriffsplan für Rafah steht laut Medienberichten. Zuerst sollen Zivilisten evakuiert werden. Derweil kommt es nach dem Veröffentlichen eines Videos einer Hamas-Geisel in Israel zu Protesten. Hier ist das Nachtupdate.

Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge in Etappen durchführen. Wie die Zeitung «Wall Street Journal» am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere berichtete, änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen grossangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden palästinensischer Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen schrittweises Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hiess es. Israels Militär äussert sich zu seinen Einsatzplänen nicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings vor wenigen Tagen «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen», sagte er.

Zur Story