International
Ukraine

Ukraine: Brückenkopf am Dnipro kostete mehr als 1000 Soldaten das Leben

Um den Brückenkopf zu sichern, nahm die Ukraine hohe Verluste in Kauf. Nun musste sich die Armee wieder zurückziehen.
Mehr als 1000 ukrainische Soldaten sind bei der Verteidigung des Brückenkopfs am Dnipro ums Leben gekommen.Bild: Shutterstock

Mehr als 1000 Tote ukrainische Soldaten – wegen aussichtslosem «Selbstmordkommando»

Die Ukraine hat lange versucht, einen Brückenkopf am Dnipro im Südosten des Landes zu halten. Nun mussten Kiews Truppen die Position bei Krynky aufgeben. Die Verluste sind gross.
18.07.2024, 19:2218.07.2024, 21:01
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Immer wieder war das kleine ukrainische Dorf Krynky Schauplatz internationaler Medienberichterstattung.

Von einer angeblichen Eroberung des Dorfes durch Russland im Februar dieses Jahres bis zum verlustreichen ukrainischen «Selbstmordkommando» am Dnipro.

Russland vermeldet militärischen Erfolg – diese Videos erzählen eine andere Geschichte

Video: watson/Lucas Zollinger

Am Mittwoch vermeldeten dann zahlreiche Medien, dass die Ukraine die Stellung im Südosten des Landes aufgeben musste. Vergeblich versuchte die ukrainische Armee, die Position zu halten.

Die Verluste um die Kämpfe des Brückenkopfs von Krynky sind hoch. Insgesamt sollen bei dem monatelangen Kampf um die kleine Ortschaft mehr als 1000 Soldaten auf ukrainischer Seite ums Leben gekommen sein.

788 der dort eingesetzten Soldaten gelten als vermisst, berichtete das Internetportal Slidstwo.Info unter Berufung auf Polizeikreise. 262 Soldaten seien in dem gleichen Zeitraum tot geborgen worden.

Kämpfe um Krynki wurden von Anfang an kritisiert

Nachdem es den Ukrainern im Zuge ihrer Gegenoffensive gelungen war, die russischen Truppen aus Cherson und den anliegenden Territorien nördlich und westlich des Dnipro zu vertreiben, versuchten sie selbst am Gegenufer einen Brückenkopf zu errichten. Damit sollte dann später der weitere Vormarsch im Südosten der Ukraine forciert werden.

Die Kämpfe um die Ortschaft Krynki wurden allerdings von Anfang an aufgrund der Aussichtslosigkeit kritisiert, Medien schrieben von einem «Selbstmordkommando». Die dort stationierten Truppen konnten über den Fluss hinweg kaum mit Nachschub versorgt werden. Auch Tote und Verletzte konnten nur in seltensten Fällen abtransportiert werden. Die Militärführung in Kiew hatte das Halten der Stellungen mit der Bindung russischer Truppen in der Region gerechtfertigt. (ome/sda/dpa)

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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pontian
18.07.2024 20:02registriert Januar 2016
Der Versuch, den Dnipro zu überqueren war am Anfang alles andere als „sinnlos“:

Zu Beginn herrschte bei russischen Militärbloggern Alarmzustand (oft Soldaten/Offiziere oder sonst im Militär gut vernetzte Russen, die auf Telegram berichten). Der lokale russische Komandant soll seinem Vorgesetzten sogar empfohlen haben, auf weiter vom Fluss entfernte, besser geeignete Stellungen auszuweichen. Die Russen mussten auch weitere Truppen dorthin versetzen, was Druck von anderen Frontabschnitten nahm. Ob man dann allerdings „zu lang“ am Brückenkopf festgehalten hat, ist eine andere Frage.
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Rikki-Tiki-Tavi
18.07.2024 20:17registriert April 2020
Krieg ist per se ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wer jemandem "den Krieg erklärt" oder sonstwie damit beginnt, gehört weggesperrt, verwahrt, ohne Möglichkeit zu Rekursen.
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-C-
18.07.2024 19:52registriert Februar 2016
Auch wenn der Brückenkopf letztendlich aufgegeben werden musste und leider um die 1000 ukrainische Soldaten dort ihr Leben lassen mussten, hatte dieser Angriffsvektor sehr wohl Sinn ergeben.
Es konnten dort aber über eine lange Zeit viele russiche Kämpfer gebunden werden, welche sonst an andern Stellen der Front eingesetzt worden wären - ob die Verluste nicht an den andern Frontabschnitten entsprechend höher gewesen wären, ohne diesen Brückenkopf, weiss man nicht.
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