International
Unfall

Kanada leitet Untersuchung der «Titan»-Tragödie ein

FILE - This photo provided by OceanGate Expeditions shows a submersible vessel named Titan used to visit the wreckage site of the Titanic. The wrecks of the Titanic and the Titan sit on the ocean floo ...
Das "Titan"-Tauchboot des Unternehmens Oceangate Expeditions.Bild: keystone

Kanada leitet Untersuchung der «Titan»-Tragödie ein

Die Umstände der «Titan»-Tragödie werden jetzt offiziell von Kanada untersucht. Das teilte die zuständige Verkehrssicherheitsbehörde mit.
24.06.2023, 09:56
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Nach dem bestätigten Tod der fünf Insassen im Tauchboot «Titan» nahe dem «Titanic»-Wrack hat Kanada eine Untersuchung der Tragödie eingeleitet. Die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde (TSB) teilte mit, man werde «eine Sicherheitsuntersuchung zu den Umständen dieses Einsatzes durchführen». Die von dem Privatunternehmen Oceangate betriebene «Titan» war von einem unter kanadischer Flagge fahrenden Mutterschiff an ihren Einsatzort gebracht worden. Deswegen ist Kanada für die Ermittlungen zuständig.

Die TSB entsandte eigenen Angaben zufolge ein Team von Ermittlern nach St. John's, Neufundland und Labrador. Sie sollen Informationen sammeln, Interviews führen und den Vorfall bewerten. In den kommenden Tagen sollten Aktivitäten mit anderen beteiligten Stellen koordiniert werden, hiess es weiter.

Nach dem Verschwinden der «Titan» am Sonntag hatte die US-Küstenwache mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften rund 700 Kilometer südlich der kanadischen Insel Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet. Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des «Titanic»-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt. Damit war klar: Die fünf Insassen, unter ihnen Oceangate-Chef Stockton Rush, waren tot. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgegeben hat und implodiert ist. Die «Titanic» liegt in rund 3'800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen.

Nach Angaben verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots, und dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten. Der britische frühere U-Boot-Kapitän Ryan Ramsay hatte der Nachrichtenagentur PA gesagt, womöglich sei die Luke, die von aussen mit 17 Schrauben verschlossen werden musste, defekt gewesen. Eine andere Möglichkeit sei, dass es zuvor einen Defekt im Druckkörper selbst gegeben habe.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa

()

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Britisches U-Boot-Wrack vor Sardinien gefunden
1 / 6
Britisches U-Boot-Wrack vor Sardinien gefunden
Das Wrack des britischen U-Boots liegt fünf Seemeilen östlich der kleinen Insel Tavolara vor der sardischen Küste in rund 80 Meter Tiefe.
quelle: ap/massimo bondone / massimo domenico bondone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Wirkt improvisiert» – TV-Bericht von 2022 zeigt Titanic-Tauchboot
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
16
Trotz rekordhoher Ausgaben für die Rüstung: Die US-Waffenschmieden sind unter Druck
Die Auftragsbücher der Rüstungsindustrie sind voll, weil Regierungen weltweit mehr Geld in neues Kriegsmaterial investieren. Der Blick auf die Zahlen führender US-Konzerne zeigt aber auch: Noch ist das Geschäft mit Waffen nicht sehr profitabel.

Weltweit explodieren die Rüstungsausgaben. Mehr als 2440 Milliarden Dollar sind 2023 für Waffen, Streitkräfte und Militärhilfe ausgegeben worden, wie das Stockholm International Peace Research Institute berechnet hat. Dies entspreche einem Plus von 6,8 Prozent, sagen die schwedischen Friedensforscher - die grösste gemessene Jahr-zu-Jahr-Zunahme in den vergangenen 15 Jahren.

Zur Story