International
USA

Tod von IS-Bagdadi: Der namenlose Hund, die Unterhose und weitere Details

In this photo provided by the White House via the Twitter account of President Donald Trump after it was declassified by Trump, a photo of the military working dog that was injured tracking down Abu B ...
Berühmt, aber sein Name bleibt geheim: Dieser Hund soll laut den US-Behörden Abu Bakr al-Bagdadi gestellt haben.Bild: AP

Dieser Hund soll IS-Bagdadi gestellt haben – doch sein Name bleibt geheim

29.10.2019, 05:5629.10.2019, 09:23
Mehr «International»

Sie kamen in der Dunkelheit: In der Nacht auf Sonntag haben US-Elitesoldaten das Versteck von IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi angegriffen. Der IS-Chef tötete sich während des Angriffes durch das Zünden einer Sprengstoffweste. Unterdessen werden immer mehr Details der Aktion im Nordwesten Syriens bekannt. Eine Übersicht:

Ein Hund als Held

Ein Hund des amerikanischen Militärs ist auf dem besten Weg, in den USA ein Held im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus zu werden. Die US-Regierung veröffentlichte ein Foto des Tiers, das beim Einsatz gegen Abu Bakr al-Bagdadi verletzt wurde.

Das Tier hatte den Terrorchef in Syrien bis zu dessen Tod verfolgt. Dabei wurde der Diensthund leicht verletzt. Er sei auf dem Weg zur Besserung, so der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley. Das Tier habe einen «enormen Dienst» geleistet.

Den Namen des Hundes wollte Milley aber nicht nennen, da dieser sich weiter im Einsatzgebiet befinde. «Wir schützen die Identität des Hundes», sagte er. Auch die Hunderasse wurde nicht bekanntgegeben.

Die Arbeit der Kurden

Dass es zu dem US-Einsatz in Syrien gekommen sei, sei grösstenteils das Ergebnis ihrer Geheimdienstarbeit, schreibt Polat Can, ein ranghoher Vertreter der kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Demnach arbeiteten die SDF seit Mitte Mai mit dem US-Geheimdienst CIA zusammen, um al-Bagdadi aufzuspüren und zu überwachen. Der IS-Chef habe seinen Aufenthaltsort sehr oft gewechselt, schrieb Can. Die Anfang Oktober eingeleitete türkische Offensive in Nordsyrien habe die Operation verzögert.

Identifikation per Unterhose

Doch wie konnten die SDF-Agenten und die US-Spezialkräfte sicher sein, dass es sich bei dem Mann im Versteck tatsächlich um Abu Bakr al-Bagdadi handelte? Durch ein delikates Kleidungsstück: die Unterhose des IS-Chefs. Nach kurdischen Angaben war er anhand von DNA an seiner Unterwäsche identifiziert worden.

Einem SDF-Agenten sei es gelungen, al-Bagdadis Unterwäsche für einen DNA-Test zu entwenden, «um sicherzugehen, dass die betreffende Person al-Baghdadi selbst war», so Polat Can auf Twitter.

Bestattet wie Bin Laden

Die sterblichen Überreste Abu Bakr al-Bagdadis sind auf hoher See bestattet worden. Dies verlautete am Montag aus dem Pentagon. Genauere Angaben zu Ort und Verlauf der Bestattung wurden aber nicht gemacht. Der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley, sagte bei einer Pressekonferenz, die «Beseitigung» von al-Bagdadis Überresten sei «angemessen» gemäss der militärischen Prozeduren und des Kriegsrechts gehandhabt worden und abgeschlossen.

Seine Bestattung erinnert an jene von Osama bin Laden: Auch die Überreste des 2011 bei einem US-Militäreinsatz in Pakistan getöteten Chefs des Al-Kaida-Terrornetzwerks waren im Meer beigesetzt worden.

Woher wusste Trump vom Wimmern?

Al-Bagdadi war während des Angriffs in einen Tunnel ohne Ausgang geflüchtet, wo er sich in die Luft sprengte. US-Präsident Donald Trump sagte, der IS-Chef sei «wimmernd und weinend und schreiend» davongerannt. Diese Angaben konnte der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley, jedoch nicht bestätigen.

Er wisse nicht, woher der Präsident diese Information habe, sagte der Generalstabschef. Er äusserte jedoch die Vermutung, dass Trump dies im direkten Gespräch mit an dem Einsatz beteiligten Soldaten gehört habe. Der Präsident hatte den Einsatz vom «Situation Room» im Weissen Haus aus live über eine Videoschaltung verfolgt. Laut Medienberichten soll die Übertragung jedoch ohne Ton gewesen sein.

Wird ein Video des Angriffs publiziert?

Vielleicht. Donald Trump sagte am Montag, dass er vielleicht Teile eines Videos veröffentlichen lassen werde. Nach Angaben Milleys lief aber noch eine Prüfung der Aufnahmen durch das Militär. Dabei ging es darum, welche Segmente möglicherweise veröffentlicht werden können, ohne sensible Informationen über den Einsatz preiszugeben. (mlu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
1 / 7
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
Bernie Sanders, Senator aus Vermont, Jahrgang 1941. Sanders ist zwar ein unabhängiger Senator, aber Mitglied der demokratischen Fraktion.
quelle: epa/epa / tannen maury
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wie klingen die Farben von Trump, Globi und Andreas Thiel?
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
44 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Walter Sahli
29.10.2019 07:07registriert März 2014
Der wahre Grund, warum der Name des Hundes geheim gehalten wird, ist die Angst, die Amis könnten ihn nächstes Jahr auf den Wahlzettel schreiben.
21421
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yakari9
29.10.2019 07:03registriert Februar 2016
Ich dachte der Hund, der Bagdadi besiegt hat heisst Trump?!
13736
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sir Konterbier
29.10.2019 07:51registriert April 2017
Good boy. Gebt dem Hund paar Leckerli!
760
Melden
Zum Kommentar
44
Boris Beckers Insolvenzverfahren in Grossbritannien ist beendet

Ex-Tennisprofi Boris Becker ist nach Angaben seines Anwalts nicht mehr insolvent. «In Folge einer Einigung mit seinen Insolvenzverwaltern wurde die in 2017 eröffnete, private Insolvenz von Boris Becker durch eine gestrige Entscheidung des High Court in London rechtskräftig beendet», teilte Anwalt Christian-Oliver Moser am Donnerstag im Namen des 56-Jährigen der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Gericht habe die sofortige Restschuldbefreiung angeordnet. Das bedeute, «dass unser Mandant von jeglicher weiteren Haftung aus den Insolvenzschulden befreit ist».

Zur Story