In der Affäre um mögliche Russland-Verbindungen von US-Präsident Donald Trump ist dessen früherer Stabschef Reince Priebus verhört worden. Priebus habe am Freitag vor Vertretern des Teams von Sonderermittler Robert Mueller ausgesagt, teilte sein Anwalt mit.
Priebus habe bereitwillig alle Fragen beantwortet. Einzelheiten wurden allerdings nicht bekannt.
Mueller befragt derzeit mehrere amtierende und ehemalige Mitarbeiter des Präsidialamtes. Er geht dem Verdacht nach, dass Russland Einfluss auf die Präsidentenwahl 2016 genommen hat. Mueller setzte inzwischen eine Grand Jury ein, ein geheim tagendes Geschworenengremium, das seine Möglichkeiten zur Beweiserhebung erheblich ausweitet. So kann die Jury Vorladungen aussprechen und Zeugen zur Aussage zwingen. Trump hat die Ermittlungen als «Hexenjagd» bezeichnet. (viw/sda/reu)
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«Jede Explosion, jeder Schuss reisst die Wunde wieder auf»
Eine nukleare Eskalation um Kaschmir scheint vorerst gebannt. Auf beiden Seiten herrschen Trauer und Wut. In Indien wecken dunkle Erinnerungen neue Ängste.
Ghatkopar East ist ein dicht besiedelter Vorort im Osten der westindischen Metropole Mumbai. Es ist Freitag, der 9. Mai, und auf einer Zufahrtsstrasse zwischen Wohnhäusern, einem Polizeiposten, kleinen Geschäften und hupenden Rikschas haben sich vor einem Tempel zahlreiche Menschen versammelt. Sie halten Kerzen in den Händen, einige haben Tränen in den Augen. Sie sind zu einer improvisierten Gedenkfeier für Murali Naik gekommen, der hier aufwuchs. Der 25-jährige Soldat ist kurz zuvor bei Gefechten an der Waffenstillstandslinie zwischen Indien und Pakistan getötet worden, im indischen Teil Kaschmirs.