Die satirische Animationsserie «South Park» hat in ihrer neuen Folge wieder einmal keine Grenzen gescheut, weder inhaltlich noch politisch. Im Mittelpunkt: eine absurde Dreiecksgeschichte zwischen Donald Trump, Satan und dem US-Vizepräsidenten JD Vance.
Doch das war längst nicht alles. Auch der US-Grenzschutz ICE bekommt in der Episode eine zentrale Rolle zugesprochen.
In der zweiten Folge der 27. Staffel wird die ehemalige Gouverneurin Kristi Noem zur Karikatur ihrer selbst. In einer ICE-Rekrutierungsszene erklärt sie mit kugelsicherer Weste, dass sie einst einen Welpen erschiessen musste, um das "Richtige“ zu tun. Tatsächlich verteidigte sie einst den Tod mehrerer junger Hunde öffentlich.
In der Folge ruft sie die Rekruten, darunter Mr. Mackey, dazu auf, «für Ordnung zu sorgen». Im gleichen Atemzug übernimmt ICE eine surrealistische Mission: den Sturm auf den Himmel, um Dora the Explorer zu fassen. Dabei handelt es sich um groteske Allegorie auf reale Abschiebungspolitik.
«South Park» zeigt Vance als unterwürfigen Gehilfen Trumps, der seinem Chef anbietet, Satan mit Babyöl zu massieren. Hier ist eine Anspielung auf Sean «Diddy» Combs versteckt, dem dieses Jahr der Prozess wegen Sexualstraftaten gemacht wurde. Mehrere Personen berichteten vor Gericht von einer angeblichen Vorliebe des Rappers für Babyöl beim Geschlechtsakt.
Krypto, der Superhund, versucht in der neuen «South Park»-Episode, seinen ehemaligen Lehrer Mackey zu retten, der in die bizarre Machtstruktur rund um Trump, Satan und ICE geraten ist. Doch seine Bemühungen enden tödlich. Noem erschiesst den Hund, um ihre Karriere zu sichern.
Nach der um eine Woche verschobenen Staffel-Premiere, die laut «Hollywood Reporter» bereits mit steigenden Quoten aufwartete, ist wieder einmal klar: «South Park» zielt nicht nur auf politische Absurditäten, sondern auch auf die Schmelzpunkte aktueller gesellschaftlicher Debatten.
In der Vorwoche hatte die Serie Trump bereits nackt in der Wüste gezeigt, was angeblich zu Wut im Weissen Haus führte. Ein Sprecher von Trump kritisierte die Serie scharf. Die Macher seien «ideenlos» und die Serie seit Jahrzehnten irrelevant.
Das Team von «South Park» reagierte mit einem süffisanten Kommentar auf X, nachdem ausgerechnet der Grenzschutz einen Screenshot aus der Serie geteilt hatte: »Moment mal, wir sind also relevant?" – inklusive eines nicht jugendfreien Hashtags.
Die Wut ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Satire ankommt, Southpark nicht ideenlos ist und ganz gewiss nicht irrelevant ist.