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Ex-Justizminister Barr nennt Trumps Betrugsvorwürfe «Schwachsinn»

Ex-Justizminister Barr nennt Trumps Betrugsvorwürfe «Schwachsinn»

28.06.2021, 16:3228.06.2021, 16:44
FILE - In this Dec. 21, 2020, file photo, Attorney General William Barr speaks during a news conference at the Justice Department in Washington. A federal judge has ordered the release of a legal memo ...
William Barr.Bild: keystone

Der frühere US-Justizminister William Barr hat die Behauptungen von Ex-Präsident Donald Trump über massiven Wahlbetrug als «Schwachsinn» bezeichnet.

Auch die Vorwürfe, dass bei der Präsidentenwahl vergangenes Jahr Wahlmaschinen manipuliert worden seien, seien Unsinn. «Das war alles Schwachsinn», sagte Barr nach einem Bericht des Magazins «The Atlantic» dem Journalisten Jonathan Karl. Der Reporter des US-Fernsehsenders ABC hat ein Buch über das Ende von Trumps Amtszeit verfasst.

Der Ex-Präsident revanchierte sich am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit einer bissigen Stellungnahme. Barr sei «in jeder Hinsicht eine Enttäuschung» gewesen, schrieb Trump.

Dessen «Schwäche» habe dem «Verbrechen des Jahrhunderts» Vorschub geleistet, schrieb er mit Blick auf seine Vorwürfe. Bei der Wahl im November hatte der Republikaner gegen den demokratischen Kandidaten Joe Biden verloren.

Barr war Anfang Dezember bei Trump in Ungnade gefallen, weil er trotz der Behauptungen seines Chefs erklärte, das Justizministerium habe keine Hinweise auf Wahlbetrug in grossem Ausmass. Zwei Wochen später kündigte er seinen Rücktritt an - und schied damit noch vor Ende von Trumps Amtszeit am 20. Januar aus der Regierung aus.

Chaos in Washington

Video: watson/een

Trump weigert sich bis heute, seine klare Niederlage einzugestehen. Weder er noch seine Anwälte haben Beweise für die Betrugsvorwürfe vorgelegt. Dutzende Klagen wurden von Gerichten abgeschmettert.

Trump hatte seine Vorwürfe am Wochenende bei einer Kundgebung vor Anhängern im Bundesstaat Ohio wiederholt. Am Samstagabend (Ortszeit; 02.00 MESZ Sonntag) will der Ex-Präsident vor Anhängern in Florida auftreten. (aeg/sda/dpa)

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13 Kommentare
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Unicron
28.06.2021 18:11registriert November 2016
"Dessen «Schwäche» habe dem «Verbrechen des Jahrhunderts» Vorschub geleistet, schrieb er mit Blick auf seine Vorwürfe."

Ich finde das ja immer interessant wie die Republikaner ihren Gegnern dauernd Komplimente machen. Ich meine, die Demokraten haben also unter der Nase der Regierung die Wahl gestohlen und das Verbrechen des Jahrhunderts begangen, und zwar so geschickt dass es keine Beweise gibt, die Geheimdienste nichts gemerkt haben und die Gerichte nichts tun können?
Ich denke wenn das jemand wirklich zustande kriegt, dann hat er es auch verdient zu gewinnen.
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Fisherman
28.06.2021 17:07registriert Januar 2019
Gut und recht. Aber in seiner Amtszeit hat er das DOJ kaputt gemacht.
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