Heisse Liebschaften, zwei missratene Heiratsanträge und viel Kokain: Auf 1460 Seiten breitet Pulitzer-Preisträger David Garrow in der neuen Biographie «Rising Star – the Making of Barack Obama» das wilde Leben des Afroamerikaners während seinen Studienjahren aus. Das Buch ist am Dienstag in den USA erschienen. Gut möglich, dass nach den jüngsten Enthüllungen der Haussegen bei den Obamas etwas schief hängt. Denn der Autor brachte die Verflossenen dazu, intime Details aus dem turbulenten Liebesleben des 44. US-Präsidenten auszuplaudern ...
Mitte der 1980er-Jahre schlug das Herz von Barack nicht für Michelle, sondern für die eurasische Freundin Sheila Miyoshi Jager. 1986 hielt Barack, damals 25, ein erstes Mal um ihre Hand an. Doch die Eltern der Frau sagten wegen des jungen Alters «njet». Aber nicht nur: Jager habe rasch realisiert, welch enorme politischen Ambitionen Obama hegte. Er habe sich ständig danach gesehnt, «anerkannt und bewundert zu werden», zitiert bild.de aus dem Buch. Bereits damals sagte Obama, er wolle US-Präsident werden. Und er realisierte, dass eine weisse Frau seinem Ansehen als afroamerikanischer Politiker schaden könnte.
Nichtsdestotrotz machte er Jager ein Jahr später nochmals einen Heiratsantrag. Vergebens – sie glaubte nicht an eine gemeinsame Zukunft. Nicht von ungefähr: Laut dem skandalträchtigen Buch hatte Obama Jager mit einer jungen Latina betrogen. Dann kam es zum Bruch. In dieser Zeit machte Obama sein Jus-Studium und lernte dort seine künftige Frau Michelle Robinson kennen. Im ersten Jahr der Romanze sah er seine Ex-Freundin Jager weiterhin regelmässig:
Noch viel bunter trieb es der Ex-Präsident laut dem Buch Anfang 20. Mit der der in Australien geborenen Genevieve Cook ging der 22-jährige Jungspund bereits beim ersten Date ins Bett. Sie verbrachten heisse Liebesnächte und zogen sich Koks rein. Dies ist brisant: Obama hatte bislang erst gestanden, während seiner Teenagerzeit Kokain geschnupft zu haben – aber nicht als Erwachsener. Sein Konsum habe sich aber in Grenzen gehalten: «Wenn sich jemand fünf Koks-Linien reinzog, war es bei Barack bloss die Hälfte», erinnert sich Cook.
Die damals 25-Jährige war von Liebeskünsten Obamas dermassen angetan, dass gar Gedichte darüber schrieb. «Ich mache Liebe mit Barack, es ist warm, fliessend, weich aber auch intensiv» – der Sex stand im Mittelpunkt ihrer Beziehung. Cook erklärte gegenüber Buchautor Garrow, dass Obama unter der Bettdecke «nicht übermässig kreativ, aber selbstbewusst, geduldig und erdig» gewesen sei. Nach eineinhalb Jahren hatte der junge Obama genug und schnappte sich eine Kollegin von Cook.
Die Neugier von Barack Obama kannte in seinen wilden Jahren kaum Grenzen. Pulitzer-Preisträger Garrow schreibt in seiner Biographie über eine Freundschaft Obamas zu einem homosexuellen Professor in Los Angeles, die «über den Hörsaal hinausreichte». Einer Freundin schrieb Obama, er hätte eine Affäre mit dem Professor angedacht. «Ich habe mich gefragt, ob ich mir ein Leben als Homosexueller vorstellen könnte», zitiert Garrow den Ex-Präsidenten.
So skandalträchtig die Obama-Biografie ist, so umstritten ist sie auch. David Maraniss, ein anderer Obama-Biograf, kritisiert Garrows Buch als «abscheulich» und «ignorant». Andere Reaktionen gehen in die gleiche Richtung. Obamas Gegner jedoch fühlen sich von den vermeintlichen Enthüllungen bestätigt. Für sie wurde Obamas dunkle Seite endlich enthüllt. (amü)