US-Präsident Donald Trump hat es nicht leicht. Es ist Weihnachten. Eigentlich wollte er in Florida sein, mit seiner Familie dort die Feiertage verbringen, golfen gehen. Stattdessen sitzt er nun in Washington fest. Der Grund: Wegen eines erbitterten politischen Streits ist der Haushalt für mehrere Bundesministerien blockiert.
Das bedeutet Stillstand in Teilen der Regierung. Der Präsident musste deshalb seinen Florida-Trip absagen. Das geht offenbar aufs Gemüt.
I am all alone (poor me) in the White House waiting for the Democrats to come back and make a deal on desperately needed Border Security. At some point the Democrats not wanting to make a deal will cost our Country more money than the Border Wall we are all talking about. Crazy!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 24, 2018
«Ich bin ganz allein (ich Armer) im Weissen Haus und warte darauf, dass die Demokraten zurückkommen und eine Vereinbarung treffen zur dringend nötigen Grenzsicherung», schrieb Trump an Heiligabend auf Twitter.
Christmas Eve briefing with my team working on North Korea – Progress being made. Looking forward to my next summit with Chairman Kim! pic.twitter.com/zPTtDbrP0o
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 24, 2018
Dass der Präsident die Eskalation selbst ausgelöst hat, weil er sich weigerte, ein Haushaltsgesetz zu unterzeichnen, wenn darin nicht Milliarden für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko enthalten sind – das verschwieg Trump. Er gibt seit Tagen den oppositionellen Demokraten die Schuld für den Stillstand.
Überhaupt nutzte der Präsident die unverhoffte zusätzliche Zeit im Weissen Haus am Wochenende und am Montag, um ausgiebig per Twitter Frust abzulassen und auszuteilen – gegen die Demokraten, gegen die Medien, gegen Andersdenkende, gegen die US-Notenbank Fed, gegen Leute aus seiner Administration, die das Weite suchen.
Die «Washington Post» schrieb am Montag, nach der Absage seines Florida-Trips habe Trump das Wochenende damit verbracht, Stunden und Stunden Fernsehen zu schauen und sich über die Berichterstattung zu ärgern. Es scheint sich einiges angestaut zu haben.
Das Weisse Haus hatte mitgeteilt, dass First Lady Melania Trump, die schon nach Florida vorausgereist war, nach Washington zurückkommen werde, um die Feiertage mit ihrem Mann zu verbringen. Ganz allein muss Trump Weihnachten also nicht feiern. Ein Gefühl politischer Vereinsamung kann sich freilich trotzdem einstellen. Vor allem wenn das Jahr derart ungeschmeidig zu Ende geht wie für Trump. Er ist umgeben von Problemen. (sda/dpa)