International
USA

«Schweizerin» kündigt US-Präsidentschaftskandidatur an

U.S. Sen. Amy Klobuchar wipes snow from her hair after announcing she is running for president of the United States, at Boom Island Park, Sunday, Feb. 10, 2019, in Minneapolis. Klobuchar joined the gr ...
Bild: AP/Star Tribune

«Schweizerin» kündigt US-Präsidentschaftskandidatur an – und Trump so: «Schneefrau»

11.02.2019, 00:47
Mehr «International»

Die demokratische US-Senatorin Amy Klobuchar ist ins Präsidentschaftsrennen 2020 eingestiegen. Die 58-Jährige aus Minnesota gab ihre Kandidatur am Sonntag in Minneapolis bekannt. Ihre Grosseltern mütterlicherseits waren Immigranten aus der Schweiz.

Die ehemalige Staatsanwältin ist damit die bisher bekannteste Kandidatin aus dem Mittleren Westen, wo die Demokraten Wähler zurückzugewinnen wollen. Stimmen aus der traditionell demokratisch geprägten Region hatten US-Präsident Donald Trump 2016 ins Weisse Haus geholfen. Klobuchar war im November in Minnesota mit grosser Mehrheit für eine dritte Amtszeit als Senatorin gewählt worden.

In einer Rede im Bundesstaat Minnesota bei minus zehn Grad und starkem Schneefall kritisierte sie den Umgang der Technologie-Konzerne mit den Daten der Kunden. «Das Gefühl der Einheit zerbricht in unserem Land», sagte sie und machte dafür «unsere kleinliche und lasterhafte Politik» verantwortlich. «Genug ist genug», rief Klobuchar ihren Anhängern zu.

Gemässigte Demokratin

Klobuchar gilt als gemässigte Demokratin und Politikerin, die Unterstützer aus ländlichen wie städtischen Regionen gleichermassen hinter sich vereinen kann. Die 58-Jährige ist eine Pragmatikerin, die zur Zusammenarbeit mit den Republikanern gewillt und damit eine der produktivsten Senatorinnen bei der Verabschiedung von Gesetzen ist.

Sie gehört zu einem Kandidatenfeld der Demokraten, das bereits jetzt so viele Frauen aufweist wie niemals zuvor. Bislang haben insbesondere linke Bewerber der Partei von sich reden gemacht. Sie muss sich gegen bekanntere parteiinterne Rivalen wie Elizabeth Warren, Kamala Harris, Cory Booker und Kirsten Gillibrand durchsetzen, um tatsächlich Präsidentschaftskandidatin der Demokratin zu werden. Ausserdem wird erwartet, dass bald der frühere US-Vizepräsident Joe Biden und Senator Bernie Sanders ihre Kandidatur bekanntgeben.

Trump fand – wie für auch für alle anderen Herausforderer – keine guten Worte. Es sei ein schlechter Zeitpunkt, der Klimaerwärmung bei eisigen Temperaturen den Kampf anzusagen. Sie hätte bei der Bekanntgabe ihrer Kandidatur wie eine «Schneefrau» ausgesehen. 

Diese Demokraten kandidieren gegen Trump:

1 / 7
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
Bernie Sanders, Senator aus Vermont, Jahrgang 1941. Sanders ist zwar ein unabhängiger Senator, aber Mitglied der demokratischen Fraktion.
quelle: epa/epa / tannen maury
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Immigranten aus Slowenien und der Schweiz

Die Vorwahlen beginnen in etwa einem Jahr. Erwartet wird, dass auch der republikanische Amtsinhaber Donald Trump zur eigentlichen Wahl im November 2020 antritt.

Klobuchar hat laut eigenen Angaben teils Schweizer Wurzeln. Ihre beiden Grosseltern mütterlicherseits - Margaret und Martin Heuberger – stammten demnach aus der Deutschschweiz und liessen sich in den 1920er Jahren in Milwaukee nieder. Ihre Grossmutter war als Baby in die USA gekommen, ihr Grossvater war im Alter von 22 in die USA ausgewandert. Er arbeitete unter anderem in einem Käsegeschäft und verkaufte Miniatur-Chalets. Klobuchars Ur-Grosseltern väterlicherseits stammten aus Slowenien. (sda/reu/afp/ap)

Nancy Pelosi reagiert auf Trumps Rede:

Video: watson/Emily Engkent
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pana
11.02.2019 03:44registriert Juni 2015
Der Vollpfosten muss natürlich noch einen Global Warming Spruch raushauen.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lörrlee
11.02.2019 08:31registriert November 2015
Jaja, Trump und sein "global waming"
00
Melden
Zum Kommentar
7
P.-Diddy-Ankläger: «Ich fühlte mich machtlos»
Einer der Ankläger gegen den US-Rapper Sean «Diddy» Combs äussert sich erstmals öffentlich über Details und die traumatischen Auswirkungen des mutmasslichen Missbrauchs.

Ein anonymer Kläger, der sich als «John Doe» bezeichnet, behauptet in einem Interview mit CNN, 2007 während einer «White Party» auf Combs' Anwesen in den Hamptons in New York als Sicherheitsmann tätig gewesen zu sein. Combs habe ihm mit Ecstasy versetzte Getränke gegeben, wodurch Doe sich plötzlich extrem schlecht gefühlt habe.

Zur Story