US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede zur Lage der Nation versöhnliche Töne angeschlagen. Er rief zu Einheit und Zusammenarbeit auf. Wenige Stunden zuvor klang das aber noch ganz anders.
Laut einem Bericht von The Independent ass Trump mit ausgewählten Journalisten zu Mittag. Bei der privaten Veranstaltung soll er gesagt haben, dass er sich seiner Wiederwahl sicher sei und den Demokraten keine Chance einräume. Dabei sprach er äusserst abschätzig und beleidigend über mögliche Herausforderer.
Am liebsten würde er gegen Ex-Vizepräsident Joe Biden antreten. «Biden war nie sehr schlau. (...) Wenn ich etwas sage, von dem du vielleicht denkst, dass es ein Ausrutscher ist, dann ist es Absicht – es ist kein Ausrutscher. Wenn Biden etwas Dummes sagt, dann weil er dumm ist.»
Zudem verspottete der Präsident Elizabeth Warren erneut als «Pocahontas». Die demokratische Senatorin hatte in der Vergangenheit indianisches Erbe für sich reklamiert. Auch gegen sie würde Trump gerne antreten und er hoffe, dass er sie «nicht zu sehr verletzen» werde.
Keine Chancen räumt er auch Kamala Harris und Ex-Starbucks-Chef Howard Schultz ein. Zu sprechen kam Trump angeblich auch auf Nancy Pelosi, die Vorsitzende des Repräsentantenhauses. Sie sei zwar nett zu ihm im Privaten, aber vor der Kamera spreche sie schlecht über ihn. Und: Senator Charles Schumer könne ein «dreckiger Hurensohn» sein.
Allerdings zielte der US-Präsident nicht nur auf die Demokraten ab. Viel mehr soll Trump offenbar wieder einmal schlecht über den verstorbenen US-Senator John McCain gesprochen haben. Dieser hatte gegen die Abschaffung von Obamacare gestimmt – zum Unmut von Trump. (vom)