Für die 70'000 Besucher und Besucherinnen des Burning-Man-Festivals 2023 war es die Hölle. Für den Rest der Welt vor allem eines: reine Schadenfreude. Die pure Belustigung, zuzusehen, wie Influencer, Promis, Jetsetter und die Kids der oberen 10'000 im Schlamm versinken.
Denn, ja, in so vieler Hinsicht ist Burning Man eine Metapher für die Klassengesellschaft der USA. Oder anders gesagt: Wie viele Mexikaner der Arbeiterschicht gehen ans Burning Man? Eben.
All those Tarot cards and not one person at Burning Man saw this coming.
— Bess Kalb (@bessbell) September 3, 2023
Being trapped at Burning Man seems almost as bad as being trapped in a conversation with someone who went to Burning Man
— Sam Morril (@sammorril) September 3, 2023
Burning Man Instagram models hearing their photoshoot got cancelled pic.twitter.com/h0B8Cnz2QI
— Dan Victor, CFA (@theRealDanVCFA) September 3, 2023
Eigentlich verstünde sich das Burning-Man-Festival als utopische Alternativwelt, in der alle einander aushelfen und in der Geld nichts zählt. Ticketpreise indes liegen zwischen 525 und 2750 Dollar. Laut Statistiken liegt das Durchschnittseinkommen des Burning-Man-Publikums bei 95'000 Dollar. Gäste wie Elon Musk («Wenn du noch nie dort warst, kapierst du's nicht!») sind keine Seltenheit.
Burning Man is the perfect example of how many rich white people recreationally manufacture hardship because they are immune from it systematically
— sheologian (@sheologian) September 2, 2023
Eben – ein Ort, wo reiche Leute hingehen, um so zu tun, als wären sie arm.
Und ebendiese Leute wollten dann irgendwann mal weg (irgendwann, nachdem sie ein paar Jammer-Videos auf Social Media geteilt hatten).
Jap, ihr könnt euch vorstellen, wie gut das klappte:
Lot of stuck vehicles trapped by mud about a mile out from the Burning Man festival.
— Hot news (@TheNewsTrending) September 3, 2023
For more news updates, follow us at @TheNewsTrending #burningman #Burning #Man #BlackRockCity #Black #Rock #City #Nevada #Festival #BurningManFestival #Ebolapic.twitter.com/OYlTTbS34y
Natürlich erstaunt es wenig, dass etliche Besucher nicht gerade mit dem, na ja, passendsten Fahrzeug angereist kamen.
Und die, welche mit dem fetten 4x4 aufkreuzten, wussten nicht, wie damit umgehen.
Ein schicker Range Rover ... mit Niederquerschnitt-Autobahnreifen. Der bewegt sich genau nirgends mehr hin:
Hier das vielleicht traurigste Auto am Burning Man – ganze 20 Meter weit schaffte es dieser arme Jetta, bis er tagelang stehen gelassen werden musste:
Man erkennt's vielleicht nicht auf dem Foto, doch dieser Truck steckt fest. Dazu noch mitten auf einer Kreuzung offenbar. Bravo.
«Aber weisch, Burning Man ist mega befreiend und kreativ!» Die Kreativität:
Glückwunsch! Du kannst «feststecken im Schlamm am Burning Man» hinzufügen zu der langen Liste von allem, was am #VanLife schrecklich ist. Gentrifizierte Obdachlosigkeit gewissermassen.
Eine grosse Anzahl Besucher und Besucherinnen folgte den Anweisungen des Wetterdienstes, an Ort und Stelle auszuharren. Aber eben – nicht alle.
Inzwischen haben sich die Wetterverhältnisse gebessert und die Heimfahrt (im Stau) kann beginnen ...
... ausser für jene, die sich seit Tagen im Morast eingegraben haben:
Okay, eine positive Note zum Schluss: Ja, ab und zu sind Unmengen an Pferdestärken (707 Stück davon, im Fall dieses Ram-TRX-Trucks) eben doch die richtige Lösung:
I got this video yesterday of this TRX putting all that horsepower to good use to escape burning man😂 #burningman #BurningMan2023 pic.twitter.com/xWYriRgCHo
— Brendancogbill (@brendanmcogbill) September 4, 2023
Dennoch: Burning Man 2023 – was bleibt, ist die Schadenfreude.