Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneidermann ist nach Misshandlungsvorwürfen zurückgetreten. Die Anschuldigungen verhinderten seine weitere Arbeit für die New Yorker Behörden, erklärte er am Montagabend (Ortszeit).
New York Attorney General Eric Schneiderman quits amid abuse reports https://t.co/4RX0SNnTc8
— BBC News (UK) (@BBCNews) 8. Mai 2018
Vier frühere Partnerinnen warfen ihm in einem Medienbericht vor, ihnen gegenüber körperlich gewalttätig geworden zu sein. Im Magazin «New Yorker» sagten zwei Frauen öffentlich, Schneiderman habe sie während ihrer jeweiligen Beziehungen wiederholt und oftmals nach dem Konsum von Alkohol geschlagen – und zwar ohne ihr Einverständnis. Auch zwei andere Frauen äusserten mutmassliche Misshandlungen, wollten aber anonym bleiben.
In einer Mitteilung an das Magazin hatte Schneiderman gesagt, an intimen Rollenspielen teilgenommen zu haben. Niemals habe er aber etwas Nicht-Einvernehmliches gemacht und er habe sich auch nicht übergriffig verhalten. In seiner Rücktrittserklärung betonte er, die Vorwürfe abzustreiten. Sie hätten nichts mit seinem professionellen Verhalten und seiner Arbeit als Generalstaatsanwalt zu tun.
Pikant an der Angelegenheit ist, dass Schneidermann als Fürsprecher der #MeToo-Bewegung gilt. Diese hatte mit den Vorwürfen gegen den Filmmogul Harvey Weinstein Form angenommen. Im Februar verklagte die Staatsanwaltschaft im US-Staat New York den Hollywood-Produzenten unter Schneidermanns Führung. Die Weinstein Company habe mehrfach das Recht in New York gebrochen, indem sie ihre Mitarbeiter nicht vor weit verbreiteter sexueller Belästigung, Einschüchterung und Diskriminierung geschützt habe, hiess es in der Anklageschrift. (sda/ap)