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Keinen Cent mehr für Ukraine: Orbán plaudert Trumps «Friedensplan» aus

«Keinen Cent mehr» für die Ukraine: Orbán plaudert Trumps «Friedensplan» aus

Gewinnt der Republikaner Donald Trump die nächste Präsidentenwahl, will er der Ukraine den Geldhahn zudrehen. Weil Kiew nicht auf eigenen Beinen stehen könne, wäre der Krieg damit zu Ende.
11.03.2024, 15:5811.03.2024, 22:06
Renzo Ruf, Washington / ch media
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Bei einer Rückkehr ins Weisse Haus würde Donald Trump die Ukraine fallenlassen. Keinen Cent würde der Republikaner mehr in den bewaffneten Konflikt zwischen der Ukraine und Russland investieren, sagte am Wochenende der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in einem Fernsehinterview. «Deshalb wird der Krieg enden.» Denn ohne Hilfe aus Washington sei Kiew aufgeschmissen, könne das Land doch ganz offensichtlich «nicht auf eigenen Beinen» stehen. Auch die Europäische Union werde die Ukraine nicht retten.

epa11208138 A handout photo made available by the Hungarian Prime Minister's Office shows ..former US President and Republican presidential candidate Donald Trump (R) and Hungarian Prime Minister ...
Ex-Präsident Donald Trump empfing den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán am vorigen Freitag in Palm Beach (Florida) wie ein Staatsgast.Bild: keystone

Orbán hatte sich vorigen Freitag mit Trump in Florida zu Gesprächen getroffen und war vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten wie ein Staatsgast empfangen worden. «Er ist fantastisch», hatte Trump über den ungarischen Rechtspolitiker gesagt. Auch hatte der Ex-Präsident Orbán für seinen autoritären Regierungsstil gelobt. «Er ist der Boss», und müsse nicht auf abweichende Meinungen Rücksicht nehmen.

Die beiden Politiker verbindet auch die Abneigung gegen den Widerstand, den die ukrainische Armee gegen den Angreifer aus Russland leistet. Während seiner Wahlkampf-Auftritte pflegt Trump zu sagen, dass er den Krieg in einer seiner ersten Amtshandlungen beenden würde, sollte er die Präsidentenwahl im November gewinnen. Bisher wollte Trump aber nicht verraten, wie das vonstattengehen soll.

Neues Hilfspaket im Kongress blockiert

Die Regierung von Präsident Joe Biden hat die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 mit rund 75 Milliarden Dollar zivilen und militärischen Hilfsgeldern unterstützt. Ein weiteres Hilfspaket - in dem gegen 60 Milliarden Dollar für die Ukraine reserviert sind - wurde im Februar vom Senat genehmigt. Im republikanisch dominierten Repräsentantenhaus aber liegt die Vorlage auf Eis, auch weil Trump sich gegen weitere Waffenlieferungen und Geldüberweisungen an Kiew ausgesprochen hat. Der republikanische Speaker Mike Johnson, der sich kürzlich ebenfalls mit Trump in Florida getroffen hatte, steht der Vorlage ebenfalls kritisch gegenüber.

Trump präsentiert sich im Wahlkampf 2024 als ein «Mann des Friedens», wie es Ungarns Regierungschef Orbán formulierte. Der Republikaner rühmt sich häufig damit, dass er während seiner Amtszeit im Weissen Haus von 2017 bis 2021 keinen neuen Krieg angezettelt habe. Auch behauptet er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Ukraine nie angegriffen hätte, wenn er 2020 wiedergewählt worden wäre. «Diese Dinge wären nicht passiert, weil sie mich respektierten», sagte er kürzlich in einer Wahlkampfrede über Putin und den Hamas-Angriff auf Israel. (aargauerzeitung.ch)

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166 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Black Cat in a Sink
11.03.2024 16:06registriert April 2015
Brüssel muss Orban den Geldhahn konsequent zudrehen. Die sind nämlich bereits bankrott ohne die Zuwendungen von der EU.
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H.P. Liebling
11.03.2024 16:17registriert September 2018
"Kein Rappen für Orbans Ungarn" müsste die Mission der EU heissen. Wer nicht hören will, muss fühlen.
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domin272
11.03.2024 16:30registriert Juli 2016
Orban ist ein interner Störenfried und Querulant, der inzwischen die interne Sicherheit der EU gefährdet. Ich würde mich an deren Stelle darum bemühen eine rechtliche Grundlage für Sanktionen gegen solches Verhalten zu schaffen. Die EU ist die einzige Organisation, die es zulässt, dass ausschliessliche finanzielle Profiteure überall Stimmung gegen die eigene Allianz machen und dan trotzdem die Frechheit im Allerwertesten haben können und weiter ihren Wählern damit Wahlgeschenke finanzieren, während sie einem die Schuld an allem geben.
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